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Spielzeit 17/18

„Dein Leben. Deine Vorstellung. Dein Theater“ lautete die Überschrift der Spielzeit 2017/2018. Nicht nur im Spielzeitheft im Stile eines skandinavischen Möbelunternehmens setzt sich das Theater mit Methoden der Selbstverwirklichung und Identität auseinander. Mit verschiedenen und experimentellen Theaterarbeiten wurden Themen wie Identität, Heimat und Fremdheit verhandelt und dabei neue Perspektiven auf das Eigene und das Andere entwickelt.

Eröffnet wurde die Saison im Schloss im September mit der Premiere „Wir sind Schmidt. Ein deutsches Sittengemälde“ in einer Stückentwicklung von Susanne Zaun. 
Die humorvoll-groteske Versuchsanordnung nahm das Bild der vermeintlich typisch deutschen Durchschnittsfamilie unter die Lupe. Auf Basis von Deutsch-Als-Fremdsprache-Texten, Statistiken und Umfragen kreierte Zaun ein Musterfamilien-Drama, das in einer Choreographie des Alltäglichen gesellschaftliche Zuschreibungen aufspürte.
Die Produktion war Teil der am 1. Oktober 2017 stattfindenden ersten Theaterreise der RuhrBühnen JACKPOTT, bei der die Theaterlandschaft Ruhr städteübergreifend auf einer ganztägigen Reise zu entdecken war. „Wir sind Schmidt“ gastierte im Salzlager der Kokerei Zollverein in Essen und machte in zwei Aufführungen 540 Zuschauer*innen auf das Schlosstheater Moers aufmerksam.
Das Recherche-Stück „Sand und Asphalt“. Geschichten von Flucht“ in der Regie von Barbara Wachendorff war die zweite Premiere der Spielzeit. Aus Recherchen und Gesprächen über 12 Monaten zum Thema Flucht wurde ein Theaterabend entwickelt, der 13 Frauen aus Ghana, Nigeria, Syrien, Tadschikistan gemeinsam mit der Schauspielerin Magdalene Artelt von Aufbruch und Ankunft erzählen ließ. Das Projekt entstand in Kooperation mit dem Internationalen Kulturkreis Moers e.V. und dem Verein „Frauen helfen Frauen Moers e. V.“ und wurde vom Land NRW und mit Bundesmitteln gefördert.
Mit dem Familienstück „Nur ein Tag“ von Martin Baltscheit wurde der Saal des Katholischen Jugendheims St. Barbara in Meerbeck als neue Spielstätte entdeckt und von Bühnenbildnerin Birgit Angele in einen märchenhaften Ort mit 12.000 funkelnden Swarovski-Sternen verwandelt. In der humorvoll-tiefgründigen Geschichte treffen ein Fuchs und ein Wildschwein auf eine Eintagsfliege, mit der sie „das ganze Glück in 24 Stunden“ erleben wollen und dabei spielerisch von den großen Themen Freundschaft, Lebenssinn und Zusammenhalt erzählen. Teil des tierischen Ensembles war auch John-Dennis Renken, Improviser in Residence 2017
Mit „DER RING. Rheingold im Königssee“ okkupierte das STM mit der Nibelungensaga das gesamte Wallzentrum. Frei nach Richard Wagners und Friedrich Hebbels Nibelungenadaptionen traten in einer theatralen Installation Götter, Zwerge, Riesen, Bauunternehmer und Menschen im Kampf um das Rheingold an und nahmen das Publikum mit auf einen abenteuerlichen Parcours durch das Einkaufszentrum in der Moerser Innenstadt, von der Tiefgarage bis zur City-Tanzschule.

Bereits längere Zeit hatte das Ensemble des STM den Wunsch, sich in einem Projekt ausschließlich mit Körper- und Bewegungstheater zu beschäftigen, für das die junge Choreographin und Regisseurin Leonie Graf für eine fünfwöchige Workshoparbeit gewonnen werden konnte. Die Ergebnisse der Trainingsphase wurden in der Werkschau „Kreislauf. Eine Choreographie“ in drei Vorstellungen im Schlosstheater präsentiert, bei denen sich die Schlossbühne sich in eine rote Tartanbahn verwandelte. Im Fokus standen verschiedene Arten des Gehens und Laufens, die in eine musiktheatrale, experimentelle Choreographie mündeten. 

Darüber hinaus war von Oktober 2017 bis Juni 2018 die vierteilige Musiktheaterproduktion „The Suitcase – Verloren in Moers“ als Kooperation mit dem Fonds Experimentelles Musiktheater [feXm] des NRW KULTURsekretariats und der Kunststiftung NRW zu sehen. Der französische Komponist und Bildende Künstler François Sarhan schuf innerhalb der Erzählform einer Detektivkomödie ein surrealistisches Vexierspiel um Obsession, Realitätsverlust und Metamorphose, bei dem Elemente von Film auf solche von Installation und Performance trafen.

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Wir sind schmidt. ein deutsches sittengemälde

Wir sind Schmidt. Ein deutsches Sittengemälde

Team

Mit: 
Magdalene Artelt 
Patrick Dollas 
Lena Entezami 
Matthias Heße 
Frank Wickermann

Text & Inszenierung: Susanne Zaun
Bühne & Kostüme: Mamoru Iriguchi
Dramaturgie: Larissa Bischoff

Premiere: 21.09.2017, Schloss

 

 

Fotos: Lars Heidrich

89 Quadratmeter, 1 Ehepaar und 1,47 Kinder: Familie Schmidt liegt in der Mitte, genau auf dem Schnitt. Als typisch deutsche Durchschnittsfamilie hat sie sich in ihrem Eigenheim eingerichtet und teilt dort Gewohnheiten, Vorlieben und Rituale. Der Esstisch wird zum Zentrum des Familienlebens, an dem eine Choreographie des Alltäglichen zugleich Banales und Bedeutsames zutage treten lässt. Auf der Basis von Deutsch-Als-Fremdsprache-Texten, Statistiken und Umfragen kreiert Regisseurin Susanne Zaun ein Musterfamilien-Drama mit einem Chor der Schmidts. Das deutsche Durchschnitts-Wohnzimmer wird dabei zur Bühne, auf der die „Keimzelle der Gesellschaft“ seziert wird. Was ist das vermeintlich Normale, wie wird es repräsentiert und was hat es mit uns zu tun? In einer humorvoll-grotesken Versuchsanordnung werden tief verwurzelte Stereotype und Rollenbilder untersucht und neu zusammengesetzt. Denn Klischee, das sind immer die Anderen.

wir sind schmidt

So gern wir Individuen wären, so sehr sind wir doch Müller, Meier oder eben „Schmidt“. Eine Inszenierung am Moerser Schlosstheater erzählt davon. Zaun stichelt gegen die Schablonen, die unser Dasein als Masse produziert. Ihr fünfköpfiges Ensemble, aus dem die Darsteller der Kinder (Lena Entezami, Matthias Heße) herausragen, stürzt sich mit schöner Lust in die stereotypengesättigte Vokalchoreographie von Oberammergau bis Unterkiefer. 
(Lars von der Gönna, NRZ)

pressestimmen

Gibt es „den Deutschen“? Oder noch besser „die deutsche Familie“? Mit dem Stück „Wir sind Schmidt. Ein deutsches Sittengemälde“ geht Susanne Zaun, Text und Inszenierung, dem Mythos auf dem Grund. Als Ausgangsmaterial dienten der Regisseurin Deutsch-Als-Fremdsprache-Texte, Statistiken und Umfragen. Entstanden ist daraus ein vollkommen neues Theatergenre, das sich nicht so leicht eingrenzen lässt. Ist das Klischeedenken oder eine rein überspitzte Darstellung? Oder steckt hinter all dem doch ein Fünkchen Wahrheit, das offenbart, wie „die Deutschen“ denken, arbeiten und leben? Letzten Endes war es ein durchaus passender und interessanter Einstieg in die neue Spielzeit. 
(Sarah Dickel, Lokalkompass)

pressestimmen

Zahlen, Daten und Fakten der Statistiker liefern der jungen Regisseurin die Grundlage für eine theatralische und recht humorige Versuchsanordnung, in der sie am Ende neue Fragen aufwirft: Wen repräsentiert die Durchschnittsfamilie? Und wer erkennt sich darin wieder? Wiederholung und Variationen prägen die Inszenierung. Dabei verrückt sie einzelne Sequenzen, bis am Ende ein absurdes Zerrbild entsteht. 
(Anja Katzke, Rheinische Post)

pressestimmen

Sand und Asphalt. Geschichten von Flucht

Sand und Asphalt. Geschichten von Flucht

Team

Mit: 
Missy Adjei ǀ Lana Ahmad ǀ Rangin Ali ǀ Ayobami Aliyu ǀ Kholoud Alsarraj ǀ Magdalene Artelt, Hanadi Darwisch ǀMayada Day ǀ Judice Edward ǀ Nadia ǀ Haifa Shaker ǀ Joy Ugbesia ǀ Mavluda Yorova und weiteren, die nicht genannt werden möchten

Konzept & Regie: Barbara Wachendorff
Bühne & Kostüme: Christoph Rasche
Choreographie: Jennifer Ocampo Monsalve
Musik: Jutta Glaser
Dramaturgie: Larissa Bischoff ǀ Joachim Henn

Premiere: 20.10.2017, Schloss

 

 

Fotos: Bettina Engel-Albustin

Das Projekt „Sand und Asphalt. Geschichten von Flucht“ rückt Frauen mit ihren spezifischen Erfahrungen und individuellen Geschichten in den Fokus und interessiert sich für eine biografische, künstlerische Begegnung. Aus mehrmonatigen Recherchen und Gesprächen zum Thema Flucht entstand ein Theaterabend mit Elementen von Theater, Tanz und Musik, in dem 13 Frauen aus Ghana, Nigeria, Syrien und Tadschikistan gemeinsam mit der Schauspielerin Magdalene Artelt von Aufbruch und Ankunft und ihrer Perspektive auf Heimat und Fremde erzählten.

Eine Kooperation mit dem Internationalen Kulturkreis Moers e.V. (IKM) und Frauen helfen Frauen e.V. Moers.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung / Paritätisches Bildungswerk Bundesverband e.V., von der Bezirksregierung Düsseldorf (Ministerium Kultur und Wissenschaft des Landes NRW), der LAG Caritas, der Grafschafter Diakonie und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren Nordrhein-Westfalen e.V.

 

sand und asphalt. geschichten von flucht

Barbara Wachendorff kehrt das Leben um: Im Schlosstheater sind die Flüchtlinge die Gastgeber, die die Zuschauer willkommen heißen. Diese dürfen als Gäste an den langen Tischen Platz nehmen und werden mit traditionellem Gebäck verschiedener Länder bewirtet – aber bleiben dürfen sie nicht. (…) Wie zuvor gelingt der Regisseurin auch hier die schwierige Gratwanderung scheinbar schwerelos: Die Akteurinnen behalten ihre Würde, der Zuschauer wird nicht zum Voyeur. (…) Mit stehendem Beifall feierten die Zuschauer die mutigen Frauen, die so offen von ihren Ängsten und Hoffnungen berichtet haben. 
(Karen Kliem, NRZ)

pressestimmen

Stehender Beifall für die neue Schlosstheater-Premiere „Sand und Asphalt“. Es ist die Respektbekundung für 15 wunderbare Frauen, für die weder die Theaterbühne noch das Leben in Deutschland Normalität bedeutet. (…) Regisseurin Barbara Wachendorff hat eine andere Perspektive von Flucht gewählt, eine, die abseits der medialen Bilder der Flüchtlingskrise zu finden ist. (…) Wachendorff kann Menschen öffnen, eben weil sie nicht fordert, sondern annimmt. Das hat sie in vielen Inszenierungen bewiesen, in denen sie Frauen und Männer auf die Bühne brachte, die die Experten ihres Lebens sind. 
(Anja Katzke, Rheinische Post)

pressestimmen

Die Regisseurin Barbara Wachendorff und der Dramaturg Joachim Henn haben aus ihren Geschichten, Haltungen, Ängsten, Sehnsüchten und ihren Eindrücken von Deutschland behutsam und charmant einen Theaterabend entwickelt, der vor allem dadurch besticht, dass es gelingt den weiblichen Blick unprätentiös in den Mittelpunkt zu stellen.(…) Es sind diese Perspektivwechsel, von denen die nie schwerfällige Aufführung lebt – und für die sie Raum schafft. Man lernt 14 Leben ein wenig kennen an diesem Abend. „Da werden aus Flüchtlingen Menschen!“, sagt eine ältere Dame hinter mir. Deshalb sind Projekte wie dieses so wichtig. Hinter den kalten Zahlen erscheinen Schicksale – Leben, Sinn und Not. Man kann sich ihnen nicht entziehen. In Moers werden wir Zuschauer mit Tee begrüßt, zwischendurch gibt es kleine Bulgurbällchen, süßes und pikantes Gepäck. Die Atmosphäre ist warmherzig, du fühlst dich zu Gast geladen, sogar ein wenig verwöhnt von der Freundlichkeit, der Schönheit, der Musik und dem Tanz um dich herum. 
(Andreas Falentin, Die deutsche Bühne)

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THE SUITCASE. VERLOREN IN MOERS (UA) – MUSIKTHEATER IN VIER TEILEN

THE SUITCASE. VERLOREN IN MOERS (UA) – MUSIKTHEATER IN VIER TEILEN

Team

Mit: 
François Sarhan | Janina Akhmetova I Cobe van Cauwenberghe | Annegret Mayer-Lindenberg | Adam Rosenblatt | Frederik Sakham | Ernst Surberg I Akiko Ahrendt | Magdalene Artelt | Patrick Dollas | Lena Entezami | Matthias Heße | 

Regie, Text, Bühne & Komposition: François Sarhan
Dramaturgie: Annika Stadler | Larissa Bischoff I Roland Quitt (feXm)

Mit filmischen Auftritten von: Janina Akhmetova | Magdalene Artelt | Patrick Dollas | Matthias Heße | Ernst Surberg | Frank Wickermann 

 

 

Fotos: Bettina Engel-Albustin

Vier Personen befinden sich auf der Jagd nach einem Koffer in François Sarhans vierteiligem Musiktheater »The Suitcase«. Jede will ihn aus anderen Gründen und jede hat ihre eigene Sicht auf die Geschehnisse, in die sie gemeinsam hierbei verwickelt werden. Immer neu geht es in den einzelnen Teilen dieses zyklischen Projekts um dieselben Ereignisse, ständig aber ergibt sich aus ihnen eine andere Geschichte. Ein musikalisches, surrealistisches Vexierspiel um Obsession, Realitätsverlust und Metamorphose. Elemente von Film treffen auf solche von Installation und Performance.

François Sarhan, geboren 1972 in Rouen, gehört zu den originellsten Vertretern neuer Formen im Musiktheater. Wie im vorliegenden Projekt betätigt er sich oft gleichzeitig als Komponist, Texter, Bildender Künstler, Regisseur und Performer. Stücke Sarhans wurden u. a. bei den Donaueschinger Musiktagen, dem Berliner Festival MaerzMusik, beim Festival d’Aix-en-Provence, bei der Ars Musica Brüssel, beim Festival Musica Strasbourg, beim Brighton Festival und bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt.

»The Suitcase« setzt sich aus vier Teilen zusammen, die zwischen Oktober 2017 und Juni 2018 präsentiert werden. Zu den Schauspieler*innen des Schlosstheaters gesellt sich ein Ensemble von Musiker*innen aus dem ...

 

 

 

the suitcase. verloren in moers

... Bereich zeitgenössischer Musik. Zum Abschluss der vierteiligen feXm-Musiktheaterreihe „The Suitcase – Verloren in Moers“ werden alle Teile an einem Abend gezeigt. Im Verlauf der Geschichte zieht sich das ominöse Netz aus Orten, Personen und Ereignissen immer fester zu: Es gab einen Unfall, eine mysteriöse Begegnung in einer Bäckerei, ein nicht enden wollendes Verhör und im Hintergrund eine kriminelle Fädenzieherin. Das Geheimnis um den titelgebenden Koffer ist noch immer nicht gelöst, hat aber bereits einige Opfer gefordert. Und auch der letzte Teil der Geschichte steckt voller ungeahnter Wendungen. 

„The Suitcase –Verloren in Moers“ ist eine Koproduktion des Schlosstheater Moers mit dem Fonds Experimentelles Musiktheater. Der »Fonds Experimentelles Musiktheater« ist eine gemeinsame Initiative von NRW KULTURsekretariat und Kunststiftung NRW.

Mit dem Fonds Experimentelles Musiktheater [feXm] bieten das NRW KULTURsekretariat und die Kunststiftung NRW seit 2005 Teams von TheatermacherInnen die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit Schauspiel- und Opernhäusern in NRW experimentelle Musiktheaterprojekte zu realisieren.

 

 

the suitcase. verloren in moers

The Suitcase #1: Prolog: 06/07. Oktober 2017, Schloss

The Suitcase #2: Der Unfall: 14/15. Dezember 2017, Schloss

The Suitcase #3: Trolle und Legenden: 16/17. März 2018, Schloss

The Suitcase #4: Die ganze Geschichte: 08/09. Juni 2018, Schloss

In einer Mischung aus filmischen und realen, musikalisch unterstützten Szenen gelang es den Schauspielern dabei immer wieder auf eindrucksvolle Weise, die von François Sarhan beabsichtigte Grenze zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu überschreiten.
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)

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Zu den Musikern gesellt sich das Moerser Schauspielensemble, das mit spürbarem Vergnügen bei der Sache ist und die Charaktere lustvoll überzeichnet.Der Charme des Ganzen besteht gerade im Unstimmigen, Doppelbödigen, Uneindeutigen, teilweise Überzeichneten.
(Petra Hedler, Gazette Neue Musik in NRW)

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nur ein tag

nur ein tag

VON MARTIN BALTSCHEIT

Team

Mit: 
Patrick Dollas 
Lena Entezami 
Matthias Heße 
Trompete: John-Dennis Renken | Markus Türk

Inszenierung: Ulrich Greb
Bühne: Birgit Angele
Kostüme: Elisabeth Weiß
Musik: John-Dennis Renken (Improviser in Residence 2017)
Dramaturgie: Annika Stadler

 

Premiere Sonntag, 26.11.2017 | St. Barbara Jugendheim, Moers-Meerbeck

 

 

Fotos: Jakob Studnar

Zu doof, dass sich Wildschwein und Fuchs nicht rechtzeitig aus dem Staub gemacht haben. Denn jetzt sehen sie einer Fliege beim Schlüpfen zu und es passiert genau das, was sie vermeiden wollten: Sie werden Freunde. Ausgerechnet. Mit einer Eintagsfliege! Da ist doch das ganze Elend gleich vorprogrammiert, oder etwa nicht? „Wer nur einen Tag hat, der braucht das ganze Glück in 24 Stunden“, beschließen sie, erzählen der wirklich sehr netten Fliege, dass es der Fuchs sei, der im Sterben läge und üben das Leben im Schnelldurchlauf: Ausbildung, Hochzeit, Kinder… Und dann? Martin Baltscheits Theaterstück für alle ab 5 Jahren erzählt eine humorvoll-berührende Fabel vom Leben und Sterben, von Freundschaft und dem Mut, glücklich zu sein.

Teil des tierischen Ensembles war auch John-Dennis Renken, Improviser in Residence 2017, der als Grille live mit seiner Trompete zu begeistern wusste. Die Kooperation mit der St. Barbara Gemeinde in Meerbeck wird fortgesetzt.

nur ein tag

Der Zuschauer wird am Ende mit einem federleichten Gefühl nach Hause geschickt. Das STM schafft es, mit diesem wundervollen neuem Kinderstück, dem Thema Tod die Schwere zu nehmen. Weil das Stück das Leben zelebriert. Das Gemeinsam sein. Das Freunde sein. Neben Matthias Heße, der das liebenswürdige Wildschwein, das sich heimlich etwas in die Eintagsfliege verliebt, spielt, und Patrick Dallas, der den listigen Fuchs und Partner vom Wildschwein spielt, ist es vor allem Lena Entezami, die in ihrer Rolle als Eintagsfliege brilliert. 
(Sarah Dickel, Niederrheinblond)

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Klar, der Fuchs will immer Hähnchen mit Pommes und das fette Schwein die Vorgärten umgraben. Doch was passiert, wenn die beiden Spontis plötzlich vor einer süßen Eintagsfliege stehen? Schon die Kostüme von Elisabeth Weiss sind ein Kracher. Mitten im Wald wird Mathe gelernt, geschaukelt und geheiratet, immer begleitet auf der Bühne von der knöttrigen Trompete. Baltscheit verbindet im Stück überaus geschickt und kindgerecht das Leben mit dem Sterben, die Kinder erfahren viel über Freundschaft und den Mut, auch schwierige Situationen zu meistern.
(Peter Ortmann, Theater Ruhr)

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Der Ring. Rheingold im Königssee

Der Ring. Rheingold im Königssee

 

Team

Mit: 
Magdalene Artelt 
Patrick Dollas 
Lena Entezami 
Matthias Heße 
Nils Kretschmer 
Frank Wickermann 
und dem STM-Bürger:innenchor

Inszenierung: Ulrich Greb
Bühne: Birgit Angele
Kostüme: Michaela Springer
Sound: Achim Zepezauer
Dramaturgie: Larissa Bischoff | Annika Stadler


Premiere: 23.02.2018 | Wallzentrum

 

 

Fotos: Jakob Studnar

Das Schlosstheater Moers nimmt die historische Herausforderung an und stellt sich der Nibelungensaga in der Grafenstadt: Der Moerser Ring, der sich an Richard Wagners Libretti und Friedrich Hebbels Nibelungenadaptionen orientiert, lässt Götter, Zwerge, Riesen, Bauunternehmer und Menschen im Kampf um das Rheingold antreten.

Gottvater Wotan lädt zur Eröffnung seines persönlichen Walhalls ins Wallzentrum ein, doch der prächtige neue Bau fordert einen hohen Tribut: Der Ring des Nibelungen vermag zwar Reichtum und maßlose Macht zu verleihen, dies jedoch um den Preis der Liebe und verbunden mit einem fatalen Fluch, der über Generationen hinweg Tote einfordert. DER RING in Moers findet für seine theatrale Installation mit dem Wallzentrum, einem in die Jahre gekommenen Einkaufszentrum, seinen unbekannten Winkeln und der Beton gewordenen architektonischen Fantasie der 70er Jahre einen ganz besonderen Ort, an dem alles möglich zu sein scheint und doch lustvoll und unaufhaltsam auf die Götterdämmerung zusteuert.

DER RING ist Teil der Nibelungenprojektreihe „Uns ist in alten maeren wunders vil geseit“, einer Kooperation von Schlosstheater Moers, dem SiegfriedMuseum Xanten und der Abteilung für germanistischen Mediävistik der Universität Duisburg/Essen.

 

 

der ring. rheingold im königssee

Das Stück bietet all das, was man im Theater sehen möchte: ein großes Thema, viel Humor und eine erlebnisreiche Wanderung durch Teile von Moers. Für Moers ist Ulrich Grebs Inszenierung des monumentalen Stoffes das Beste, was seit langer Zeit am Schlosstheater zu sehen war. Das liegt darin begründet, dass der Intendant seinem Publikum Erlebnis-Theater bietet. Er nimmt es mit auf eine inszenierte Wanderung von Walhall herab nach Worms bis nach Ungarn. Seine Götterburg liegt im Wallzentrum, das Rheingold im gefrorenen Moersbach. Die Bühne ist überall, die Zuschauer sind mittendrin. (…) Der Moerser „Ring“ ist entrümpelt und frei jeglicher Helden-Romantik. Der Regisseur überzeichnet humorvoll Orte, Handlungen und Personal, bis das immergültige Extrakt hervor blitzt: die menschlichen Konflikte und deren gefährlichen Auswüchse, die zum Weltenbrand führen können. (…) Das Ensemble ist so gut, wie man es kennt, es läuft im „Ring“ zu Höchstleistung auf.
(Anja Katzke, Rheinische Post)

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Drei Stunden lang folgt der Zuschauer dem abenteuerlichen Geschehen durch das Einkaufszentrum mit seinen vielen Leerständen, seinen verwinkelten Gängen, unwirtlichen Parkdecks und Außenbereichen. Eine Welt, in der selbst der Tod den ewigen Kreislauf von Gier, Ausbeutung, Macht und Unfähigkeit zur Liebe nicht durchbrechen kann, steuert so lustvoll wie unaufhaltsam ihrem Untergang (der Götterdämmerung) entgegen. Endlichkeit und Verfall sind dabei schon in der Ausstattung (Birgit Angele) angelegt. Alles, ob Zusatzwände, Einrichtungsgegenstände oder Waffen (das Schwert Notung, Kalaschnikows, Panzer) ist fantasievoll aus Pappe gebastelt, sogar der Drache. In diesem Umfeld findet Greb für ein überaus schwieriges, komplexes Thema wunderbar einfache und zugleich opulente Bilder, die gerade in ihrer schrägen Theatralik so nachhaltig wirken. Vom Premierenpublikum wurden Inszenierungsteam und Darsteller begeistert gefeiert für eine mitreißende Theater-Installation.
(Wolfgang Platzeck, NRZ)

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Auge um Auge, Pappe gegen Pappe, Mord für Mord. Die Götterdämmerung in der Tanzschule im ersten Stock, die tanzenden Paare spielen mit. Last Dance, die Hochzeit mit dem Nichts, alle verlieren. „Blade Runner“-Zitat von Replikant Roy Batty: Zeit zu sterben. Ein langer toller Abend ist zu Ende. Das war eine Dauerperformance zwischen Ladenlokalen, mit politischen Videoinstallationen und dem genialen Papp-Skulpturenpark von Birgit Angele.
(Peter Ortmann, Trailer)

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Kreislauf. eine choreographie

Kreislauf

Team

Von & mit: 
Magdalene Artelt
Patrick Dollas
Lena Entezami
Matthias Heße

Regie & Choreographie: Leonie Graf
Szenographie: Nicole Frei 
Körpertraining: Michael Hess
Dramaturgie: Annika Stadler

 

Premiere: 09. Mai 2018, Schloss

 

 

Fotos: Bettina Engel-Albustin

Vogel fliegt. Fisch schwimmt. Mensch läuft. Eine rote Laufbahn, weiße Linien, vier Menschen gehen im Kreis: Das Vorwärts-Gehen ist die Grundbewegungsart des Menschen, seit 3,6 Millionen Jahren ist der aufrechte Gang auf Hinterbeinen das prägende Merkmal seiner Spezies. Das Gehen versetzt aber nicht nur die Beine und die Gedanken, sondern den ganzen Körper in Bewegung. Doch obwohl Menschen ununterbrochen mit Gehen beschäftigt sind, schenken wir dieser Fortbewegung kaum Aufmerksamkeit. Gehen treibt den Menschen voran, lässt ihn die Welt und sich selbst neu erfahren. Aber was passiert mit unseren Körpern, wenn sie einen Fuß vor den anderen setzen, wenn sie gehen oder laufen, springen, schreiten oder schlurfen, wenn sich die Endorphine und den Schweiß zum Fließen bringen? Wie baut sich eine Bewegung auf? Wann ist eine Bewegung Sport und wann ist sie Tanz? Wie schreiben sich Erschöpfung und Euphorie in den einzelnen Körper und in die Gemeinschaft ein und was muss man eigentlich machen, um das berüchtigte „Runners High“ zu erreichen? 
Sicher ist nur, dass es immer weiter und weiter nach vorne geht, denn der KREISLAUF darf nicht gestoppt werden. Er ist ein dynamischer Prozess, der ununterbrochen weiter läuft: Seiner Struktur nach verlangt er gleichzeitig die permanente Wiederholung, wie auch grundlegende Transformation einfordert – von Masse und Energie, die sich wandelt. Und der KREISLAUF definiert einen Rhythmus, der sich niemals identisch wiederholen kann und doch aus einer wiederkehrenden Abfolge von Ereignissen besteht.

Kreislauf. Eine Choreographie

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Neun Monate lang war der Roman „Eine Geschichte der Welt in 10 ½ Kapiteln“ von Julian Barnes jeden Monat mit jeweils einem neuen Kapitel in wechselnder Besetzung und in künstlerischer Leitung von Matthias Heße im Pulverhaus zu erleben. „Das halbe Kapitel“ der Lesereihe war darüber hinaus an unterschiedlichen Orten in Moers zu sehen – u. A. beim Meerbecker Kulturfrühling, der Plattenbörse im Bollwerk und in Einfacher Sprache, angereichert mit einer Adaption von „Romeo und Julia“ in Kooperation mit den Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein unter dem Titel „Leichte Liebe.“

Zum zwölften Mal fand die „Große Tafel“ als gemeinsame Veranstaltung mit der Moerser Tafel e.V. statt. 

Auch zur ruhrgebietsweiten Extraschicht wurde vom Ensemble unter großem Zuspruch des Publikums erneut der Schacht IV unter dem Motto „RHEINPREUSSENGOLD. Des Bergmanns Stolz“ bespielt. 

In der Reihe „Hörsturz“ in der „Röhre“ hat das Ensemble wieder mit eigenen Programmen und szenischen Tresenlesungen das Publikum begeistert, im Dezember 2017 mit einem Krippenspiel und im Februar 2018 mit einem Anti-Valentinstag-Hörsturz.

 

 

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