Junges STM - Entstehung und Profil
Der Initiative des Dramaturgen Erpho Bell ist es zu verdanken, dass während der Intendanz von Ulrich Greb im STM eine Abteilung für Kinder- und Jugendtheater aufgebaut wurde. Nach vereinzelten Produktionen in den Spielzeiten ab 2003/04, wurde es mit Fördermitteln der Staatskanzlei des Landes NRW ab der Spielzeit 2006/07 möglich, eine TheaterWerkstatt im STM einzurichten. Unter der Leitung des Theaterpädagogen Holger Runge wurde das Angebot für Kinder und Jugendliche im STM damit auf ein neues Niveau gehoben und die Arbeit mit und für junge Menschen zu einem zentralen Thema.
2007 wurde aus der TheaterWerkstatt das Junge STM, zu dem nunmehr auch das 1994 als Reaktion auf den Brandanschlag in Solingen entstandene Kinder- und Jugendtheaterfestival Penguin’s Days gehörte, das schnell zu einem wichtigen Bestandteil des Profils der Kinder- und Jugendtheaterarbeit im STM wurde und seit dem jedes Jahr stattfindet.
Im gleichen Jahr fand auch das 1979 von Karin Derks gegründete und geleitete TiM-Theater (Theater in der Musikschule) im Jungen STM eine infrastrukturelle und organisatorische neue Heimat. Damit konnten die wichtigsten Elemente der Kinder- und Jugendtheaterarbeit in Moers unter dem Dach des Schlosstheaters strukturell und konzeptionell zusammengeführt werden.
Im Januar 2011 engagierte das Junge STM als Nachfolgerin für Karin Derks die Theaterpädagogin Anne Tenhaef mit dem Schwerpunkt Elementartheater, d.h. Theater für die Allerkleinsten, für Kindergarten-, Vorschul- und Grundschulkinder. Ihr folgte von Mai 2014 bis 2016 Maria Filimonov, von 2017 bis Sommer 2021 Robert Hüttinger und ab der Spielzeit 2021/22 bis heute Emma Kaufmann.
Weitere Meilensteine in der Geschichte des Jungen STM: 2016 wurde es mit dem Jugend-Kulturpreis der Sparkassen Kulturstiftung Rheinland ausgezeichnet. Zum 25jährigen Jubiläum der „Penguin’s Days“ war das Junge STM 2017 Ausrichter des NRW WESTWIND Festivals für Junges Publikum.
Am 6.11.2018 verstarb völlig überraschend der Leiter des Jungen STM, Holger Runge. Seit 2007 hat er das Junge STM aufgebaut und zu einem profilbildenden und tragenden Pfeiler des Schlosstheater Moers entwickelt. Er arbeitete als Regisseur, Festivalleiter, Theaterpädagoge und Netzwerker, der mit seinem feinen Gespür für gesellschaftliche Strömungen und Verwerfungen in seinen Projekten Kinder und Jugendliche bevorzugt an aktuelle Themen und Theatertexte heranführte. Für viele Jugendliche in Moers und der Region war Holger Runge ein langjähriger Begleiter und Ansprechpartner, der sie ernst nahm und in ihrem Erwachsenwerden begleitete.
Ab 2020 konnte für die Weiterführung und Leitung des Jungen STM Kathrin Leneke gewonnen werden.
Das Junge STM bietet drei verschiedene Spielclubs an, die jeweils einmal pro Spielzeit eine Theaterproduktion unter professionellen Bedingungen auf die Bühne bringen. Dank aufsteigender Altersstruktur von 8 bis 27 Jahren gelingt hier oft eine kontinuierliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Moers über mehrere Projekte hinweg. Außerdem unterhält das Junge STM inzwischen Kooperationsverträge mit zwölf Grundschulen, weiterführenden Schulen und Kitas und stellt mit seinen vielfältigen Projekten und Angeboten inzwischen mehr als 40% des Moerser Publikums.
Penguin's Days 2025
PENGUIN'S DAYS 2025
Penguin's Days 2025
Hoffen, lieben, glauben – das sind drei Worte, die unser Zusammenleben prägen und uns Halt geben. Aus diesem Grund waren sie ebenfalls das Motto der 33. Festivalausgabe der Penguin’s Days, welche diese Begriffe für Euch auf der Bühne lebendig werden ließ: in Geschichten voller Zuversicht, in Momenten der Hoffnung, im gemeinsamen Suchen und im Fragen danach, woran wir glauben - aneinander, an uns selbst, an eine bessere Welt.
Vom 18. Juni bis 3. Juli 2025 segelten außergewöhnliche Inszenierungen aus der näheren und weiteren Umgebung mit diesen Themen auf die Moerser Bühne. Die Penguin’s Days 2025 waren ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des gemeinsamen Erlebens und boten eine große Bandbreite an (Mitmach-)Angeboten.
„Unterm Kindergarten“ vom Kinder- und Jugendtheater aus Dortmund
„Bitte Lächeln!“ von der Kitz Theaterkumpanei aus Ludwigshafen am Rhein
„Heureka! – Ein gutes Wunder braucht seine Zeit“ vom Casamax Theater aus Köln
„Ändern Leben. Malala Yousafzai und Sophie Scholl (UA)“ vom Hessischen Landtheater Marburg
„Wutschweiger“ vom Überzwerg Theater am Kästnerplatz aus Saarbrücken
„Das besondere Leben der Hilletje Jans“ vom Echtzeit-Theater aus Münster
„Irgendwas mit Liebe“ vom Consol Theater aus Gelsenkirchen
Gastspiele
Familientag
Der Familientag fand 2025 in Kooperation mit Kinder- und Jugendfestival „Move!“ statt. Gezeigt wurde das internationale Gastspiel „Shall we…together?“ von tout petit aus Belgien.
Goldener Pinguin: „Heureka! – Ein gutes Wunder braucht seine Zeit“ vom Casamax Theater aus Köln
Jury-Zitat: „Die Message, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sein sollten und Frauen auch tolle Erfindungen machen können, wurde sehr gut rübergebracht! (…) Die Mischung aus Witz, jugendlich-kindlicher Perspektive und doch auch einem ernsten Thema hat uns sehr abgeholt.“
Sonderpreis in der Kategorie „Der Boom-Moment“: „Irgendwas mit Liebe“ vom Consol Theater aus Gelsenkirchen
Jury-Zitat: „Dieses Kriterium hat das Stück mit Bravour erfüllt, denn es gab viele Boom-Momente. Zum Beispiel „Special Effects“ wie die Rosenblätter, das glitzernde Leuchtherz oder das Einhorn haben uns verzaubert. (…) Das Stück hat so viele verschiedene Aspekte von Liebe beleuchtet, dass jede und jeder etwas finden konnte, was man aus dem persönlichen Leben kennt oder dafür aus der Aufführung mitnehmen kann.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Kunst
KUNST
VON YASMINA REZA, DEUTSCH VON EUGEN HELMLÉ
Team
JUNGES ENSEMBLE
Mit:
Farahs Emami
Helge Gebel
Noel Telizin
Inszenierung: Kathrin Leneke
Premiere: 13.06.2025, Schloss
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Marc ist entsetzt. Sein Freund Serge hat sich ein teures Bild gekauft. Ein weißes Bild, mit weißen Streifen auf weißem Grund. Ist das Kunst oder kann das weg? Marc findet die Neuanschaffung seines Freundes auf den ersten Blick lachhaft, doch über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Als dann auch noch Yvan, der dritte Freund im Bunde, zugibt, dass das Kunstwerk etwas in ihm auslöst, ist Marc empört. Schnell bringt die monochrome Anschaffung ganz neue Farben der Dreierkon- stellation aufs Tableau. Was als Uneinigkeit darüber, was Kunst ist und ausmacht, beginnt, entwickelt sich zu einem rasanten Konflikt über Freundschaft mit all ihren Verwicklungen, Höhen und Tiefen.
KUNST
Einmal für immer (UA)
EINMAL FÜR IMMER (UA)
Team
KIDSCLUB
Mit:
Milla Plonka
Jonna Clemens
Frieda Eichholz
Frida Teuber
Julius Albustin
Ruben Jagmann
Ben Krolzik
Emily Matten
Zoe Pätzold
Sofie Schlüter
Malin Thomsa
Noah Tietmann
Ida von Zabiensky
Ian Kalenberg
Inszenierung: Emma Kaufmann
Premiere: 09.05.2025, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Erwachsenwerden ist mindestens so anstrengend wie ein ganzer Marathon – wird immer behauptet. Mit der nötigen Reife kommen die Pflichten, Verantwortung, gesellschaftliche Erwartungen, aber auch neue Freiheiten. Bevor sich der Kidsclub in einer schweißtreibenden Trainingseinheit diesem Ernst des Lebens stellt, müssen die Spieler*innen erst einmal herausfinden, worin dieser überhaupt liegt. Was geschieht mit dem gelieb- ten Kuscheltier nachdem man endlich groß ist? Wie kaufe ich richtig ein und wie lernt man überhaupt diese ganzen Worte, die erwachsene Men- schen immer benutzen? Von der Warm-Up Einheit bis zum Cooldown wird schnell klar, der Weg zum Ziel ist nicht für alle gleich erstrebenswert. Er ist geprägt von Erfahrungen, Wünschen, Rückschlägen und dem Ausblick auf eine bessere Zukunft.
EINMAL FÜR IMMER (UA)
How to be a band (in modern society)(UA)
HOW TO BE A BAND (IN MODERN SOCIETY)
Team
KOLLEKTIV SPIEL:RAUM
Mit:
Timo Bartels
Lea Böder
Ben Kiehne
Ella Klemusch
Justus Manderfeld
Karo Schilz
Lea Schwich
Inszenierung: Emma Kaufmann & Kathrin Leneke
Premiere: 10.04.2025, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Die bekannteste Tierfabel ist wohl das Märchen um die Bremer Stadtmusikanten – eine Gruppe aus Esel, Hund, Katze und Hahn, die auf der Suche nach einem neuen Leben sind. In der Neuerzählung des „Kollektiv:Spielraum“, dem Jugendclub des Schlosstheater Moers, treten eben diese Tiere bewusst aus ihren Verhältnissen hinaus, die sie tierisch spitz wie humorvoll hinterfragen, kommentieren und Parallelen zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen ziehen. Wie schon im alten Märchen fordert auch diese Adaption Lösungswege aus unterschiedlichen prekären Situationen und setzt sich aus jugendlicher Sicht mit den Umständen einer angstgeprägten Zeit auseinander. Vielleicht gibt es Gesang, vielleicht gibt es Versöhnung zwischen Mensch und Tier und vielleicht gibt es auch echte Tiere – aber auf keinen Fall eine Hühnersuppe!
HOW TO BE A BAND (IN MODERN SOCIETY)
Penguin's Days 2024
PENGUIN'S DAYS 2024
Penguin's Days 2024
Unsere Gesellschaft ist vielfältig und bunt. Wie bereichernd es sein kann, Unterschiedlichkeit zu respektieren, zeigte auch das 32. Kinder- und Jugendtheaterfestival „Penguin’s Days“. Unter dem Motto „alle gleich anders“ waren vom 12. bis 26. Juni 2024 acht bemerkenswerte Inszenierungen aus ganz Deutschland in Moers zu sehen, die zeigen, was uns ausmacht und eint: unsere Verschiedenartigkeit. Wir erfuhren neue Weltbilder, andere Lebensentwürfe, neue Perspektiven und feierten gemeinsam, dass wir vielfältig sind - gleich anders.
„Meer Löffel!“ vom Mit Ohne Rosa, dem mobilen Theater aus Postfeld
„Du, Ich, Wir!“ vom Theater Treibwerk aus Hamburg
„Rumpelstil – Eine Märchenbearbeitung über Selbstbestimmung“ vom Musiktheater Lupe aus Osnabrück
„Genauso, nur anders“ vom Theater Marabu aus Bonn
„All that matters – Worauf es ankommt“ vom Theater La Senty Menti aus Frankfurt am Main
„Geld! – Ein theatraler Kompetenzerwerb“ vom Consol Theater aus Gelsenkirchen
„What about Luca oder die Poesie des Fuck You“ vom Fetter Frisch Performance Theater aus Münster
„Der Entstörer“ vom Kinder- und Jugendtheater aus Dortmund
Gastspiele
Familientag
Der Familientag fand 2024 in Kooperation mit Kinder- und Jugendfestival „Move!“ statt. Im Schloss zeigten die niederländischen Theatermacher Wiersma & Smeets eine begehbare Theaterinstallation. Im Theaterlabor „Ludopia“ konnten Kinder und ihre Familien eine spannende Mischung von einfach und komplex, High Tec und Low Tec, von Erkennbarkeit und Abstraktion, Humor und Poesie erkunden.
Goldener Pinguin: „Genauso, nur anders“ vom Theater Marabu aus Bonn
Jury-Zitat: „Wir sind uns einig, dass man eigentlich dabei gewesen sein muss, um den Zauber der Inszenierung nachvollziehen zu können (…) Besonders schön war für uns zu beobachten, dass sich das Grundschul-Publikum an den verschiedenen Kostümwechseln erfreut hat und es überhaupt keine Rolle gespielt hat, ob nun ein Mann ein Tshirt mit Glitzer-Elementen oder eine Frau einen viel zu großen Jogginganzug anhatte. Julia und Davis haben es mit ihrem Spiel, ihren Tänzen und ihrer direkten Ansprache an das Publikum geschafft, dass eine nicht vergleichbare Atmosphäre entstanden ist, in der viele wichtige Themen unserer Zeit ganz unterschwellig erzählt werden konnten – ohne dem Publikum etwas aufzwingen zu wollen.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Auch für uns gibt es eine Zeit
AUCH FÜR UNS GIBT ES EINE ZEIT
NACH H.G. WELLS ROMAN "DIE ZEITMASCHINE"
Team
KIDSCLUB
Mit:
Ruben Jagmann
Paul Vlaminck-Zimmer
Sophia Wacker
Milla Plonka
Frieda Eichholz
Frieda Kanefendt
Maja Nelles
Marélie Soulier
Julius Albustin
Ian Kalenberg
Inszenierung: Emma Kaufmann
Premiere: 01.06.2024, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Im Jahr 1884 präsentiert Henry Bold seine neuste Erkenntnis: Ein Eiswürfel stellt einen dreidimensionalen Raum dar – Höhe, Breite und Tiefe. Dieser Eisblock wird in Kürze kein Würfel mehr sein. Diese Kürze nennen wir Zeit. Für Bold ist es eindeutig – die vierte Dimension, Höhe, Breite, Tiefe und Zeit gehören zusammen! Ein großer Durchbruch für die Zeitreisenden dieser Welt. Von seinen Kollegen verspottet und seiner Haushälterin besänftigt, macht sich Bold alleine auf, um die Weltgeschichte mit all ihren guten und schlechten Seiten zu entdecken. Der Eiswürfel schmilzt und der Kaffee wird kalt. Hauptsache, die Herren haben ihren Spaß! Wenn sie wiederkommen, gibt es eben Eiskaffee.
AUCH FÜR UNS GIBT ES EINE ZEIT
Fabian oder der Gang vor die Hunde
FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE
NACH DEM ROMAN VON ERICH KÄSTNER, IN EINER FASSUNG VON STEFAN HERFURTH
Team
JUNGES ENSEMBLE
Mit:
Farahs Emami
Helge Gebel
Sven Hamacher
Michel Kleine Vennekate
Lea Krell
Simon Lemmer
Olivia Nowik
Nele Spettmann
Noel Telizin
Lissy Zerban
Inszenierung: Kathrin Leneke
Premiere: 18.05.2024, Kapelle
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Berlin am Vorabend der Machtergreifung Hitlers: Die Lichter sind grell, das Gewimmel ist groß, wer kann, flüchtet vor der Realität in einen der zahlreichen Amüsierbetriebe. Mitten drin befindet sich der selbsternannte Moralist Jakob Fabian auf seinen Streifzügen durch die Stadt. Er arbeitet als Werbetexter, verliert bald aber seine Anstellung und darüber hinaus seinen besten Freund. Auch mit der Liebe will es nicht recht klappen. Privat und politisch scheint alles bergab zu gehen, während Fabian auf den „Sieg der Anständigen“ wartet. Doch wie verlässt man die Position des Beobachters und wird zum „Akteur im Welttheater“?
FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE
Erich Kästners satirischer Roman „Fabian“ wurde als Warnung gegen den Nationalsozialismus geschrieben und 1931 zunächst in einer „entschärften“ Fassung veröffentlich. Trotzdem fiel er den Bücherverbrennungen der Nazis zum Opfer. Die unzensierte Version, auf der die Textfassung von Stefan Herfurth basiert, erschien 2013.
FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE
Weiter beissen oder hinter den 7 Müllbergen (UA)
WEITER BEISSEN ODER HINTER DEN 7 MÜLLBERGEN (UA)
Team
KIDSCLUB
Mit:
Julius Albustin
Sophia Wacker
Milla Plonka
Marélie Soulier
Ruben Jagmann
Anna-Sophia Gruschka
Paul Vlaminck-Zimmer
Johanna Mejza
Maja Nelles
Inszenierung: Emma Kaufmann
Premiere: 12.05.2023, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Schneewittchen und die 7 Zwerge – ein bekannter Märchenklassiker. Vertrieben aus ihren eigenen vier Wänden wird das junge Mädchen ihrem eigenen Schicksal überlassen. Der Kidsclub des Schlosstheater Moers entwickelt die alte Geschichte neu. Wenn selbst Google Maps und die Smartphone Assistenten den Geist aufgeben, ist man im Funkloch aufgeschmissen – wie gut, dass die Waldbewohner*innen sofort zur Stelle stehen. Zwischen ihrem Zuhause und der neuen Umgebung fällt Schneewittchen in ein persönliches Dilemma und muss der Wahrheit ins Auge blicken: zurückschauen oder weiterdenken?
Weiter beissen oder hinter den 7 Müllbergen (UA)
Wie wäre das, wenn Schneewittchen in der heutigen Zeit leben würde? Würde sie Müll trennen, sich fürs Klima einsetzen und im Wald nach einer Internetverbindung suchen? […] Gleich zu Beginn faszinierend: Es waren nahezu keine Requisiten nötig, um die grandiose Botschaften des Stücks herüberzubringen. […] Wie Profis schlüpften sie schnell in die Rolle der sieben Zwerge, die gestreifte Schlafmützen trugen und zum Welthit „YMCA“ einmarschierten. Dann trat Schneewittchen auf – als angeklebte Klimaaktivistin wollte sie die Waldabholzung durch ihre Stiefmutter verhindern. Die schließende Mitteilung, weiterzudenken und nicht vor der Zukunft davonzulaufen, rundete die gelungene Vorführung der Nachwuchsschauspielenden ab und wurde mit stehenden Ovationen belohnt.
(Larissa Wettels, NRZ)
Pressestimmen
Penguin's Days 2023
PENGUIN'S DAYS 2023
Penguin's Days 2023
Einen Raum bieten für Toleranz, Respekt, gegenseitige Wertschätzung und Verständigung ist traditioneller Auftrag der Penguin’s Days. Die 31. Ausgabe fand vom 03. bis 16. März 2023 statt und brachte neun Inszenierungen aus Deutschland und den Niederlanden nach Moers.
Unter dem Motto „Teilen und Mitteilen“ wurde die Vielfalt der künstlerischen Ideen und Strategien erkundet, die das zeitgenössische Theater für junges Publikum ausmachen.
Gewiss bedeutet „Teilen und Mitteilen“ Kommunikation - und durch diesen Austausch haben wir die Möglichkeit Dinge neu und anders zu betrachten, Sichtweisen zu spiegeln und Verbindungen zu schaffen - zu anderen Menschen, aber immer auch zu uns selbst.
„Wolle und Gack“ vom Musiktheater Lupe aus Osnabrück
„Sesam öffnet sich – Ein Viereck (k)reist durchs Kugelland“ vom L’una Theater aus Beulich
„Silence – Oder wie ich aus dem Fenster klang“ von der Jungen Bühne Bochum
„Wok Wok Wok“ vom Figurentheater Hille Pupille aus Dülmen
„Gänsehaut und Espenlaub“ von Hennermanns Horde aus Frankfurt am Main
„Grrrls“ vom Kom’ma Theater aus Duisburg
„Wem gehört die Straße?“ vom Consol Theater aus Gelsenkirchen
„All das Schöne“ eine freie Produktion von Jessica Schultheis aus Saarbrücken
Gastspiele
Familientag
Am Familientag wurde dieses Jahr das Stück „HANDS UP!“ vom Puppentheater Lejo aus den Niederlanden präsentiert. Mit bloßen Händen und Holzaugen verkörperte Lejo eine einmalige, frische Form des Puppentheaters. In einem großen blauen Theater zeigten die Puppen ihre Künste. Mitspieler:innen waren ein cooler Hund, zwei Stepptänzer, eine Kuh mit einem Essproblem, ein ganzer Kinderchor inklusive Dirigent und viele andere.
Sonderpreis in der Kategorie "Beste Symbolik & Bildsprache":
"Wem gehört die Straße?" vom Consol Theater Gelsenkirchen
Jury-Zitat: „Uns hat besonders überzeugt, wie einfach zu erkennende Symbole und Settings uns einerseits im Handumdrehen mit in ein fiktives Zukunftsszenario genommen und gleichzeitig immer wieder auf aktuelle Probleme im Hier und Jetzt verwiesen haben. Da wäre zum Beispiel die Bushaltestelle, die erstmal harmlos aussieht, gleichzeitig aber auch einen öffentlichen Gefahrenraum für viele Frauen repräsentiert. (…) „Wem gehört die Straße?“ zeigt anschaulich, dass Teamwork ein zentrales Element für jede gesellschaftliche Veränderung ist. Die Figuren waren fast die ganze Zeit zusammen auf der Bühne und haben sich gegenseitig unterstützt. Zwar hatten sie unterschiedliche Gründe die Straße zurück zu erobern, aber gesehen haben wir sie als gut funktionierende, vielseitige Gruppe.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Die Räuber der Herzen
DIE RÄUBER DER HERZEN
VON BONN PARK NACH FRIEDRICH SCHILLER
Team
JUNGES ENSEMBLE
Mit:
Hendrik Eller
Farahs Emami
Helge Gebel
Sven Hamacher
Simon Lemmer
Olivia Nowik
Nele Spettmann
Noel Telizin
Michel Kleine Vennekate
Lissy Zerban
Inszenierung: Kathrin Leneke
Premiere: 24.02.2023, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Karl Ozean kommt aus dem Gefängnis frei – und hat nichts Besseres zu tun, als sofort den nächsten Coup zu planen. Bloß soll es dieses Mal moralisch korrekt dabei zugehen: Niemand wird verletzt, niemand wird unterdrückt, niemand wird getötet. Unter den Prämissen des respektvollen Miteinanders und der flachen Hierarchie am Arbeitsplatz, trommelt Karl seine Räuberclique zusammen und beginnt mit ihnen den Überfall auf das Casino seines Vaters zu proben. Im Spiel, zum Schein, auf der Theaterbühne wird getrickst, geübt und Energie getankt, bis der perfekte Plan gefunden ist. Doch darf man nur da anarchisch sein, wo es keine irreversiblen Folgen gibt?
Autor Bonn Park kombiniert Handlungselemente von Friedrich Schillers „Die Räuber“ mit Motiven aus dem Gangsterfilm „Ocean’s Eleven“ und erschafft so ein modernes, assoziatives Stück über das Lebensgefühl der totalen Verunsicherung und die Suche nach einer schillernden „Alles-wird-gut“-Utopie.
Die Räuber der Herzen
Die Schauspielenden raubten die Herzen des Publikums jedenfalls bei der Premiere schon im Nu: Passioniert, mit vollem Körpereinsatz und mit Klischees spielend hauchten die Nachwuchsschauspielenden den unterschiedlichen Charakteren vom pessimistischen Brummbär bis zum Volloptimisten Leben ein.
(Larissa Wettels, NRZ)
Pressestimmen
Silence (UA)
SILENCE (UA)
Team
YOUNGSTERSCLUB
Mit:
Ronya Frank
Ben Kiehne
Arvid Schrör
Judith Klumb
Emma Lampke
Nelly Albinus
Ida Schreiber
Inszenierung: Emma Kaufmann
Premiere: 09.09.2022, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Ein Experimentierraum. Sie werden eingeladen, an einem Versuch teilzunehmen. Wie lässt sich ein Zustand beschreiben, der uns stumm macht? Der uns zur Verzweiflung bringt und Hoffnung schöpfen lässt? Der ein Fluchtweg sein kann. Oder ein Ort voller Hilflosigkeit. Wie laut kann die Stille sein? In einer Welt, die sich immer schneller dreht, erscheint ein Ausflug zur Gegenseite wie ein gewollter Sinneswandel. In welchen Momenten sich der Mensch entscheidet, sich vollkommener Ruhe hinzugeben, bleibt ein individuelles Rätsel – was aber passiert, wenn er die Chance bekommt, diese Sehnsuchtsmomente zu benennen?
Der Youngstersclub des Jungen Schlosstheater Moers versucht in einem Labor das abzubilden, was man nicht sehen kann und startet einen Forschungsversuch aus
dem hervorgehen soll, ob die Beziehung zwischen dem Menschen und der Stille noch zu retten ist.
Silence (UA)
Atemlose Stille am Ende der Aufführung. Als das ständig auf die Ohren feuernde Geräusch – als stünde man im Sturm – endlich verstummt, sitzen die Zuschauer im Studio des Schlosstheaters regungslos und genießen die Ruhe. In dem Fall ein Hochgenuss. […] Theaterpädagogin Emma Kaufmann, selbst noch ausgesprochen jung, hat ein kompliziertes Thema eindrucksvoll fürs Theater inszeniert.
(Eva Arndt, NRZ)
Pressestimmen
Gut eine Stunde lang näherten sich die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler des „Youngstersclubs“ in der Premiere ihres Stückes dem Phänomen „Stille“ von vielen verschiedenen Seiten. So gab es darin zum Beispiel eine rosarot beleuchtete, betont stille Yogaszene, eine aus zahlreichen nachdenklichen Wortmeldungen bestehende Schulstunde, aber auch einen heftigen Streit, bei dem einer aus ihrer Runde lautstark und aggressiv niedergeschrien wurde. Das Stück endete mit einem permanenten Brummton, der plötzlich stoppte, während gleichzeitig das Licht ausging. So verharrten die Zuschauer eine Weile mucksmäuschenstill im Dunklen, bis einer von ihnen klatschte, das Licht wieder anging und sich schließlich auch die anderen seinem Applaus anschlossen.
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
Einzug ins Luftschloss (UA)
EINZUG INS LUFTSCHLOSS (UA)
Team
TEENSCLUB
Mit:
Lea Böder
Lucy Mathias
Olivia Nowik
Elin Rauhut
Elly Schleyer
Michelle Wieland
Inszenierung: Kathrin Leneke
Premiere: 18.06.2022, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen? Vielleicht kann man sich dort mit Ideen von einer besseren Welt anstecken. Der Wunsch nach einem Leben ohne Hass und Diskriminierung ist groß, aber im Wartezimmer des Alltags lässt das passende Medikament noch auf sich warten. Dort verharren die Menschen, die dem Druck des Zweckmäßigen und der Notwendigkeit Kompromisse zu schließen, hilflos ausgeliefert sind. Auf der Suche nach einer besseren Welt, beginnt eine neue Versuchsreihe. Die Aufregung im Angesicht einer anderen Ordnung, einer erneuerten Welt, wer fühlt diese stärker als junge Menschen.
In „Einzug ins Luftschloss“ entwirft der Teensclub utopische Welten für eine gerechtere Gesellschaft, ohne sich vom Realismus eingrenzen zu lassen.
Einzug ins Luftschloss (UA)
Das Mädchen im Espenbaum
DAS MÄDCHEN IM ESPENBAUM
VON STAFFAN GÖTHE
Team
KIDSCLUB
Mit:
Anna-Sophia Gruschka
Paul Vlaminck-Zimmer
Johanna Mejza
Maja Nelles
Tessa Langer
Ruben Jagmann
Inszenierung: Emma Kaufmann
Premiere: 20.05.2022, Studio
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Sommerferien. ENDLICH. Was in 6 Wochen alles möglich ist, ist ziemlich beachtlich. Unter einem alten Espenbaum treffen komische Gestalten aufeinander. Mütter, Väter, alte Nachbarn, junge Nachbarinnen und Revolverhelden führen Dispute mit doofen Schwestern, Managern, Piraten und dem Einen oder Anderen. Den Baum sieht man vor lauter Erzählung nicht mehr – so ein Durcheinander!
Angetrieben von Vorstellungskraft und Wirklichkeit erzählt der Kidsclub vom Sommer eines Mädchens. Diese Geschichte ist vollkommen wahr – abgesehen von den Teilen, die frei erfunden sind.
Das Mädchen im Espenbaum
Penguin's Days 2022
PENGUIN'S DAYS 2022
Penguin's Days 2022
„Anstoßen!“ – so lautete das Motto der 30. Penguin’s Days, für die das Schlosstheater Moers vom 23. März bis 07. April 2022 seine Pforten öffnete.
Anstoßen! Wir blickten gemeinsam zurück, nach vorne und auf rund 30 Jahre des Anstoßens von Ideen, Diskussionen, Inszenierungen und auf das, was es noch zu tun gibt, was es zu hinterfragen und zu reflektieren gilt!
Inspiriert hatten bei der Planung des Jubelfestes auch die Plakateinsendungen des Publikums zur letzten Festivalausgabe, die sich kreativ und lautstark für mehr Toleranz, Gleichberechtigung und Umweltschutz aussprachen. Angestoßen hatten sie weitere dringende Fragen, die unsere gemeinsamen sind. Was bedeutet Heimat? Kenne ich bereits alle Fakten über meinen wichtigsten Rohstoff, das Wasser? Verstehe ich ein Stück auch ohne Sprache? Bin ich der Mensch, der ich sein möchte?
Und somit war das Rahmenprogramm der 30. Ausgabe wieder reichlich bestückt mit verschiedensten Inszenierungen.
„Krixlkraxl XXL (UA)“ vom Jungen Theater Münster
„1 Vor dem Anderen“ von der Compagnie NIK aus München
„Ich bin Pinguin“ von den Leuten Wie Die aus NRW/Berlin
„Der Mann, der eine Blume sein wollte“ von der Compagnie Toit Végétal aus Velbert
„TURBOGIGAMANIPOWERISTISCH“ vom Mneme Kollektiv aus Münster
„Ikar – Zu Wasser, zu Lande, in der Luft“ vom Echtzeit-Theater aus Münster
„DWDW – Die Sache mit dem Wasser“ vom Armada Theater aus Velbert
„Sex, Drugs, Geschichte, Ethik und Rock’n’Roll“ von Theatergruenesosse aus Frankfurt am Main
„Das Heimatkleid“ vom Theater der Stadt Aalen
„Werther in Love“ vom Comedia Theater aus Köln
Gastspiele
Familientag
Das Stück des Familientages 2023, „Der Mann, der eine Blume sein wollte“, erzählt die Geschichte eines Mannes, der sich traut, aus seinem Alltag auszubrechen und Neues zu wagen, um herauszufinden, wer er ist und was ihn glücklich macht. In ihrer Inszenierung widmete sich die compagnie toit végétal der Bilderbuchvorlage mit einem interdisziplinären Theateransatz, der Sprache, Bilder und Musik zu einer Bilder-Film-Performance verwebt.
Goldener Pinguin für die beste Inszenierung:
„Das Heimatkleid“ vom Theater der Stadt Aalen
Jury-Zitat: „Das Stück zeigt auf, wie politisch rechtes Gedankengut seinen Weg in die Gesellschaft findet – manchmal auch ohne, dass man es bemerkt. (…) Die Thematik um rechtes Gedankengut ist nicht die Einzige, die behandelt wurde. Es geht unter anderem auch um Vorurteile und Vorwürfe und deren Auswirkungen, um Hasskommentare im Netz und auf Social Media Plattformen und um den Selbstfindungsprozess der Hauptfigur Claire. Dieses große Themenspektrum hat uns mehr als nur beeindruckt.“
Sonderpreis in der Kategorie „poetischste Geschichte und schönste Publikumserfahrung“: „Ich bin Pinguin“ von Leute wie die
Jury-Zitat: „Die rührende Geschichte des Stückes hat uns direkt in ihren Bann gezogen und ist ganz ohne Worte für jeden geeignet - egal ob jung oder alt. (…) Besonders spannend fanden wir die Themen der Identität und der Zugehörigkeit, die zauberhaft, augenöffnend und frei erzählt wurden.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Der thermale Widerstand
DER THERMALE WIDERSTAND
VON FERDINAND SCHMALZ
Team
JUNGES ENSEMBLE
Mit:
Farahs Emami
Sven Hamacher
Simon Lemmer
Carla Wyrsch
Noel Telizin
Helge Gebel
Inszenierung: Kathrin Leneke
Choreografie: Hannah Meyering
Premiere: 26.11.2021, Schloss
Fotos: Bettina Engel-Albustin
Was ist der Dank, wenn man einem Bademeister sein Vertrauen schenkt? Eine Meuterei in der Wellness-Oase. Doch das erkennt der Kurbadchef zu spät. Dieser Ort sollte ein Ruhepol für gestresste Selbstoptimierer sein, in dem sie sich exklusiv von ihren Alltagssorgen erholen können – für einen gewissen Betrag. „Die Bäder denen, die baden gehen“ wirbt Hannes der Bademeister für mehr Miteinander und Solidarität. Werden die im Überfluss Badenden lernen, zu teilen? Sind sie erholt genug, um den wirklich Erschöpften zu helfen? Und warum ist hier überall so viel Glitzer?
Der thermale Widerstand
Es ist eine Satire, die es in sich hat, wie die Premiere eindrucksvoll zeigte. […] Für die überzeugende Schauspielleistung des talentierten Jungen STM gab es stehende Ovationen.
(Larissa Wettels, NRZ)
Pressestimmen
Ein wahrhaft eindrucksvolles Stück, das von den sechs Darstellern Farahs Emami, Helge Gebel, Sven Hamacher, Simon Lemmer, Noel Telizin und Carla Wyrsch nicht minder beeindruckend gespielt wurde.
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
36.000 Sekunden
36.000 SEKUNDEN
VON JULIA GASTEL
Team
YOUNGSTERSCLUB
Mit:
Arvid Schrör
Ben Kiehne
Charlotte Weber
Emma Lampke
Chiara Nöchel
Ida Schreiber
Judith Klumb
Katharina Mair
Mara van der Eijk
Nelly Albinus
Emil Justka
Inszenierung: Robert Hüttinger
Online-Premiere: 07.05.2021, Zoom
Foto: Robert Hüttinger
Was würdest du tun, wenn die Welt in 10 Stunden unterginge? Dein Lieblingsspiel zu Ende zocken? Dich mit deiner Tochter versöhnen? Deinen ersten Kuss erleben? Dir ein Date für den Weltuntergang suchen? Die beste End-of-the-World-Party der Stadt veranstalten? Oder würdest du doch lieber schauen, ob es noch Weltuntergangsrabatt für deine Lieblingstasche gibt? Entscheide dich jetzt – Die Zeit läuft! Ein Schauspiel über die letzten Stunden der Menschheit und die Frage, was im Leben wirklich wichtig ist.
36.000 Sekunden
Die Schauspieler vom Youngsters Club spielen ihre Rollen mit viel Hingabe. Es erscheint unglaublich, dass dies gelingt, obwohl sie gar nicht zusammen auf einer Bühne stehen! Jeder agiert alleine in seinem Zimmer vor dem Laptop, Tablet oder Smartphone, nur virtuell verbunden durch eine Zoom-Konferenz. (...) Das punktgenaue Umschalten der Hintergründe sowie das realistische "Zusammenspiel" der Schauspieler erleichtern es dem Zuschauer die Handlung zu verfolgen. (...) Ein analoges Theatererlebnis konnte die Aufführung freilich nicht ersetzen, weder für die Akteure noch die Zuschauer. Und doch war es ein besonderes Erlebnis.
(Ulrike Rauhut, Rheinische Post)
Pressestimmen
Penguin's Days 2021
PENGUIN'S DAYS 2021
Penguin's Days 2021
Die 29. Penguin’s Days sollten unter außergewöhnlichen Bedingungen stattfinden: Überall auf der Welt mussten sich Menschen mit dem Pandemie-Alltag auseinandersetzen, sich anpassen und auf vieles verzichten. Diese Krise hat nicht nur Erwachsene, sondern im besonderen Maße gerade Kinder und Jugendliche getroffen.
Unter dem Motto „Macht was“, wurden Inszenierungen aus ganz Deutschland und Belgien nach Moers eingeladen. Denn neben der Pandemie hatten andere Themen nicht an Relevanz verloren. Die Gleichberechtigung der Geschlechter, die Kraft von Worten und die Frage, wie man vom Reden zum Handeln kommt, Heldentum im Alltag, die Klimakrise oder Cybermobbing, waren zentrale gesellschaftliche Themen, die uns weiterhin beschäftigten.
Obwohl das abwechslungsreiche Rahmenprogramm und die neuen Sicherheits- und Abstandsmaßnahmen standen und ausgefeilt waren, konnte das Festival 2021 aufgrund der Pandemie nicht im gewohnten Sinne stattfinden und die Inszenierungen konnten in den zwei Wochen nicht auf den verschiedenen Bühnen gezeigt werden.
„One Word is not enough“ vom Armada Theater aus Velbert
„Traumtage“ vom Westfälischen Landestheater aus Castrop-Rauxel
„Wer? Wie? Was? Wo? Wal! Warum?“ vom Casamax Theater aus Köln
„Mädchen wie die“ vom Theater Gruene Sosse aus Frankfurt am Main
„Die große Tierwanderung“ vom Theater Patati-Patata aus Reutlingen
„Hast du schon gehört“ vom Theater Marabu aus Bonn
„(Amor und ) Psyche – wie man eine Superheldin wird“ von der Jungen Bühne Bochum
„Hannah Arendt auf der Bühne“ vom Agora Theater aus St. Vith
„The Superhero Piece“ von Performing:Group aus Köln
Gastspiele
recently heard the most (UA)
RECENTLY HEARD THE MOST (UA)
Team
REGIELABOR
Mit:
Mathilda Biefang
Sven Hamacher
Katrin Janssen
Juli Weber
Fernando Escudero (im Video)
Regie: Kilian Seeger
Text: Kilian Seeger und Ensemble
Musik: Jannika Lösche
Online-Premiere: 10.02.2021, Telegram Messenger
Foto: Kilian Seeger
Let`s talk about music. Das Lieblingslied. Der Soundtrack für jede Situation. Verbunden mit vielen Erinnerungen. Der eine Song, der manchmal einfach 20 Mal hintereinander gehört werden muss auf voller Lautstärke. Wahrscheinlich jeder hat dieses eine Lied. Obwohl irgendwie auch nicht! Die Frage nach dem Lieblingslied ist oft unbeantwortbar, weil man sich nicht festlegen kann. Es ist fast schon utopisch das eine universelle Lieblingslied zu haben. Je nach Gemütszustand, Laune und Zeit steht ein anderes Lied ganz oben in den persönlichen Charts. Also ist es vielleicht besser man spricht von Lieblingsliedern? Oder gibt es, wenn man nur lange genug grübelt, doch das ein Lied, das man egal wann vor jedem andern Lied schätzt?
recently heard the most (UA)
In der Spielzeit 2020/2021 gab es am Jungen Schlosstheater Moers zum ersten Mal das Regielabor. Es bietet jungen Nachwuchskünstler:innen eine Plattform, ein eigenes Regieprojekt zu gestalten und so nicht nur Erfahrungen auf, sondern auch vor der Bühne zu sammeln.
Regielabor
Und wieder geht das Schlosstheater Moers (STM) in Corona-Lockdown-Zeiten neue Wege, um bisheriges und sogar neues Publikum zu erreichen. So wurde die Premiere von „recently heard the most“ des Jungen STM am Mittwochabend zu Recht auch als „Regielabor“ bezeichnet. Denn diese fand digital erstmals über den Telegram-Messenger statt und nicht wie bisher über Streaming-Programme. Das Junge STM hat diese Plattform mit seinem „Regielabor“ nun aber zur virtuellen Bühne gemacht und tritt mit dem Publikum in einen teils interaktiven Dialog, und zwar sowohl vor dem Schauspiel, als auch währenddessen. 55 Teilnehmer insgesamt wohnten der spannenden und durchaus anspruchsvollen, zuweilen aber auch herausfordernden Digital-Inszenierung am Mittwoch bei. (...)
Das Thema ist also Musik, ihre Kunst, ihre Klischees und Wirkungen sowie das Rezeptionsverhalten von Menschen beim Hören ihrer Lieblingslieder. Dazu werden die Teilnehmer vorab gebeten, einen anonymisierten Fragebogen auszufüllen und dem STM-Team zur Verfügung zu stellen.
Pressestimmen
Dazu kommen im Laufe der digitalen Aufführung weitere sogenannte geschlossene Fragen auf die Teilnehmer zu, die in Echtzeit zu beantworten sind und unmittelbar darauf veröffentlicht werden, wie beispielsweise „Nur Asis hören Rap?“ oder „Jeder kennt dieses Lied?“ (gemeint ist Madonnas „Vogue“) oder „Rock und Metal ist doch das Gleiche!“. Auch die fünf mitwirkenden Akteure – Mathilda Biefang (in der Rolle der Maja), Sven Hamacher (Slavik), Katrin Janssen (Kristin), Juli Weber (Jona) und Fernando Escudero (Frédéric) – beantworten diese und andere Fragen in der Inszenierung und erzählen persönliche Begegnungen und Berührungen mit Musik, ob allein zu Hause oder auf Konzerten.
(Olaf Reifegerste, Rheinische Post)
Pressestimmen
Penguin's Days 2020
PENGUIN'S DAYS 2020
Penguin's Days 2020
Vom 17. bis zum 30. März 2020 gab es eine künstlerische „Materialschlacht“, die ihresgleichen suchte: Neun Inszenierungen aus ganz Deutschland waren zu Gast bei den 28. Penguin’s Days, um das Programm des Festivals im Kampf um den „Goldenen Pinguin“ auf vielfältige Weise zu bereichern.
Alle Inszenierungen arbeiteten dabei mit verschiedenen, teils ungewöhnlichen Materialien. Das „Papierstück“ zeigte zum Beispiel, auf wie viele Arten man mit unterschiedlichen Formen von Papier spielen kann, „The BIG Picture“ kam den Geschichten hinter bekanntem und unbekanntem Bildmaterial performativ auf die Spur und in „RemembeRING“ begab sich eine jüdische Frau auf die Suche nach Antworten zu ihrer Familiengeschichte und bearbeitete ihr biografisches Material für das Publikum.
In einer spielerischen Verbindung zwischen ungewöhnlichen Formen und Farben, Themen und kultureller Diversität, stellte sich immer wieder die Frage nach dem Umgang mit dem Neuen und Unbekannten. Die eingeladenen Theatergruppen fanden dabei in ihren Inszenierungen Ansätze, die Mut und neugierig machten.
„OUT! – Gefangen im Netz“ vom Kreschtheater aus Krefeld
„remembeRING – Besser ist, wenn du nix weißt.“ Vom Theater La Senty Menti aus Frankfurt am Main
„Einmal Schneewittchen, bitte“ vom Theater Anna Rampe aus Berlin
„Papierstück“ von der Tanzfuchs Produktion aus Köln mit dem Tanzhaus NRW
„Kleine Geschichten“ von Ciacconna Clox e.V. aus Leipzig
„Die 7 Raben“ vom Kranewit Theater aus Berlin
„Wie die Welt auf die Welt kam“ von der Kleinsten Bühne der Welt aus Pullach
„Schwarzweiß“ von SPIEL.WERK e.V. aus Ansbach
„The BIG Picture“ vom Fetter Fisch – Performance Theater aus Münster
Gastspiele
Der letzte Henker
DER LETZTE HENKER
VON. PETER JAKOB KELTING UND ELIAS PERRING, BEARBEITUNG VON BERNHARD STUDLAR
Team
Mit:
Farahs Emami
Klaas Herchert
Simon Lemmer
Melena Ross
Eduard Sasimovich
Inszenierung: Lea Krell
Premiere: 25.01.2020, Studio
Foto: Norbert van Bebber
1939 muss sich der Schweizer Delinquent Paul Irniger vor dem St. Galler Kantonsgericht des Dreifachmordes verantworten. Kurz darauf senkt sich das das Fallbeil der Guillotine im Kanton Zug ein letztes Mal. Vollstreckt wird das Urteil durch Arthur X, der im weiteren Verlauf mit paranoider Schizophrenie diagnostiziert wird und Jahre später in der Psychiatrischen Klinik Waldhaus in Chur verstirbt. Was sich im Jahr vor der Hinrichtung abspielt, scheint wie ein makabrer Witz der Regierung: es wird ein Bewerbungsverfahren für die Allgemeinheit eröffnet, im Rahmen dessen sich weit über 100 Freiwillige melden, den Posten des Scharfrichters im Falle Irniger einzunehmen. Mit 115 von ihnen wurden unter der Leitung des Psychiaters Boris Pritzker Gespräche geführt.
Fünf dieser Interviews und die damit verbundenen Charaktere werden in dieser Inszenierung von einer Gruppe junger Erwachsener in den Fokus genommen und Fragen von Moral und (Selbst-)Justiz beleuchtet. Wie weit gehen Menschen, wenn sie eine Legitimation erhalten? Und sind ihre Beweggründe uns tatsächlich so fremd, wie wir es meinen?
Der letzte Henker
Mit ihrem Regiedebüt wagt sich die junge Regisseurin an einen herausfordernden Stoff, dessen Umsetzung ihr zusammen mit dem Ensemble Fahras Emami, Klaas Herchert, Simon Lemmer, Melena Ross und Eduard Sasimovich vielerorts gelingt. So gestaltet sie das STM-Studio in einen öffentlichen Verhandlungsraum, indem sie die übliche Zuschauer- und Bühnenebene auflöst. Auf diese Weise wird das Publikum ungewollt Teilhaber des makabren Bewerbungsverfahrens. Trotzdem lässt sie den fünf Bewerbern genügend Privatsphäre, ihre unterschiedlichen Beweggründe, Charaktere und Seelenzustände offenzulegen.
(Olaf Reifegerste, Rheinische Post)
Pressestimmen
Komm her, Bursche! (UA)
KOMM HER, BURSCHE! (UA)
Team
YOUNGSTERSCLUB
Mit:
Arvid Schrör
Ben Kiehne
Charlotte Paschke
Charlotte Weber
Emma Lampke
Chiara Nöchel
Ida Schreiber
Judith Klumb
Katharina Mair
Mara van der Eijk
Nelly Albinus
Inszenierung: Robert Hüttinger
Premiere: 13.12.2019, Schloss
Foto: Robert Hüttinger
Im Mittelalter müssen Jungs aus gutem Hause den Weg
des Ritters einschlagen und junge Mädchen Damen werden. Das ist ein unumstößliches Schicksal! Doch Johanna möchte das nicht gelten lassen. Sie schafft es, als Junge getarnt an die Ritterschule zu kommen. Dieses Wagnis bringt allerlei Gefahren mit sich. Die größte Herausforderung aber ist es, als Bursche zu bestehen und nicht als Mädchen entlarvt zu werden. Und dann ist da auch noch diese drohende dunkle
Macht…
Komm her, Bursche! (UA)
Sie beschäftigten sich mit Fragen wie Zusammenhalt und Benachteiligung. Und das spiegelte sich in der Aufführung von „Komm her, Bursche“ wider (...) Auf der Bühne des Schlosstheaters, in Längsrichtung ausgerichtet, spielen neun Mädchen und zwei Jungen ihr selbstgeschriebenes Stück mit großer Überzeugung und Ernsthaftigkeit. Sie tauchen ganz ins Mittelalter ab, schwingen ihre Holzschwerter in Zeitlupe zur Kampf-Musik „Eye of the Tiger“, diskutieren mit Leidenschaft über Geschlechterrollen, über scheinbar unumstößliche Normen, die sich langsam auflösen. (...) Dass die Gruppe in der Entwicklungs- und Probenphase zu einem tollen Team zusammengefunden hat, konnten die Zuschauer spüren. Und das unterstrich auch die Aussagen des Stücks: Traut euch, euren eigenen Weg zu gehen! Gemeinsam können wir alles schaffen!
(Ulrike Rauhut, Rheinische Post)
Pressestimmen
Mysteriös (UA)
MYSTERIÖS (UA)
Team
KIDSCLUB
Mit:
Baran Ugur
Leni Gies
Melina Rudkowski
Casey Gossens
Maja Tautz
Thorben Kusch
Tristan Kusch
Lena Kremer
Inszenierung: Robert Hüttinger
Premiere: 11.10.2019, Studio
Foto: Robert Hüttinger
In dieser Kriminalgeschichte versuchen die Bewohner:innen der Hasenstadt ein Rätsel rund um ein überdimensioniertes Gemüse zu lösen. Im Verlauf der Geschichte lernen die Zuschauer:innen verschiedene Gesellschaftstypen kennen und wie sie aus der Sicht der Hasen zu sein scheinen. Gelangweilte durstige Kamele, Riesen im Wald oder Cowboys und Cowgirls, die den Schein von Coolness erwecken, aber im Inneren einen weichen Kern haben.
Mysteriös (UA)
Gut eine Stunde präsentierten die acht jungen Schauspielerinnen und Schauspieler des "Kidsclubs" unter der Regie des Schlosstheaterpädagogen Robert Hüttinger eine wahrhaft mysteriöse Geschichte um eine plötzlich auftauchende Riesenpaprika in der Stadt der Hasen. (...) Das hieß für die jungen Schauspieler, dass sie ständig zwischen gänzlich unterschiedlichen Rollen wechseln mussten. Keine leichte Aufgabe, die sie, wenn natürlich nicht immer mit professioneller Routine, dafür aber mit viel bewundernswerter Spielfreude bewältigten. Das Gleiche galt sowohl für die Premiere am Freitag als auch für die zweite Aufführung am Samstag. Entsprechend groß und wohlverdient war an beiden Tagen der Applaus.
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
Penguin's Days 2019
PENGUIN'S DAYS 2019
Penguin's Days 2019
„Farbe bekennen“ hießt das Motto der 27. Penguin’s Days. Die Karten auf den Tisch legen, Position beziehen, aber auch das Bunte und Vielfältige zulassen und sich nicht mit einer oberflächigen Schwarz-Weiß-Malerei zufriedengeben, die zur Ausgrenzung des Fremden führt. Ein Appell, sich auf die Suche zu begeben nach den kleinen Unterschieden und Farbnuancen, die das Leben erst lebenswert machen.
„Farbe bekennen“ gehörte zum Lebensgefühl unseres Kollegen Holger Runge, der im November 2018 plötzlich verstorben ist und der das Festival über viele Jahre künstlerisch leitete. Seine Leidenschaft, Neugier und sein Humor steckten auch in diesem Festival, das er noch mit vorbereiten konnte und das - ganz in seinem Sinne - nicht im eintönigen Grau, sondern bunt, schillernd und vielfältig gefeiert wurde. Alle eingeladenen Stücke - sowie die zusätzlichen Hausproduktionen des Schlosstheaters Moers – standen 2019 für künstlerische Vielfalt und luden ein zur Weltentdeckung und offenen Auseinandersetzung.
„Möchten Sie Ihren Vater wirklich in den Papierkorb verschieben?“ von Cornelia Niemann aus Frankfurt am Main
„Bin ich rechts? – ein Klassenzimmer Politomat“ vom Treibkraft.Theater aus Hamm
„Unterm Kindergarten“ vom Theaterhaus Ensemble aus Frankfurt am Main
„Zinnober in der grauen Stadt“ von United Puppets aus Berlin
„König Lindwurm oder wie schreibt man einen Brief?“ vom Agora Theater aus St. Vith mit der Studiobühne Köln
„Die Biene im Kopf“ vom Consol Theater aus Gelsenkirchen
„Patricks Trick“ vom Theaterhaus Ensemble aus Frankfurt am Main
„Krabat. Jede*r entscheidet selbst“ von C.T.201 aus Köln mit dem Comedia Theater
„Unendlich Luft“ von Nils Kretschmer und David Vormweg aus Köln
„Körperatlas. Expedition in die Eingeweide“ von VORSCHLAG:HAMMER und dem Schlosstheater Moers
Gastspiele
Goldener Pinguin: „Unterm Kindergarten“ vom Theaterhaus Ensemble aus Frankfurt am Main
Jury-Zitat: „Über die spielerische Art können sich die Zuschauerinnen mit den Schauspielern interaktiv dem Thema Tod nähern und ihnen wird die Furcht vor diesem Teil des Lebens genommen. Die Inszenierung greift mit Fingerspitzengefühl da ein, wo andere Mittel nur schwer funktionieren und schlägt eine Brücke zwischen dem Leben über der Erde und darunter.
Sonderpreis: „Bin ich rechts? – Ein Klassenzimmer Politomat“ vom Treibkraft.Theater aus Hamm
Jury-Zitat: „Die Inszenierung ist ein Aufruf, nicht einfach populistische Äußerungen anzunehmen, sondern sich eine eigene Meinung zu bilden, nicht vorschnell zu handeln und Zivilcourage zu zeigen. (…) Weiterhin fordert die Art des Vortrags nicht nur zum Nachdenken, sondern auch direkt zum Handeln auf: Es wird nicht lehrmeisterlich der schlechte Einfluss von rechtsradikaler Propaganda und Parolen erklärt, sondern diese Propaganda wird auf drastische Weise erlebbar gemacht und auf die Spitze getrieben.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Gemeinschaftskunde
GEMEINSCHAFTSKUNDE
VON MARK RAVENHILL
Team
Mit:
Michelle Ganske
Julia Henning
Werner Kemp
Simon Lemmer
Valentin Linse
Lejla Mejric
Cedric Pelzer
Karl Slomski
Anna Ueltgesforth
Inszenierung: Holger Runge, Weiterführung von Robert Hüttinger
Premiere: 23.02.2019, Studio
Im Stück von Mark Ravenhill geht es um die Auseinandersetzung eines jungen Mannes mit seiner eigenen sexuellen Identität. Denn Tom hat einen wiederkehrenden Traum: eine Gestalt beugt sich über ihn und gibt ihm einen Kuss. Unklar ist, ob diese Person ein Mann oder eine Frau ist. Unklar über sich selbst sucht er Hilfe und Rat bei Freunden und Lehrern, die allerdings alles andere als hilfreich sind. Der Druck wächst, als seine Freundin Amy wissen will, „was er ist“. Der Plot versucht eine Annäherung an das Thema Homosexualität für Jugendliche zu schaffen und beschreibt die Situation aus der Not eines Jungen heraus, der ohne Rückhalt den Kampf antritt, mehr über sich herauszufinden.
Gemeinschaftskunde
„Neun Laien-Schauspieler des Jungen STM, in der Mehrzahl Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums „Filder Benden“, zeigten in zeitgemäßer Sprache, wie Jugendliche von heute mit dem heiklen Thema umgehen.“
(Reiner Becker, NRZ)
„Die Schauspieler, allen voran Karl Slomski als Tom und Anna Ueltgesforth als Amy, spielten die Premierenvorstellung im Studio des Schlosstheaters unfassbar professionell und packend. Ohne schützenden Abstand zum Publikum, sondern direkt vor den Augen und Füßen der 50 Zuschauer, schafften sie es, die ganze Zerrissenheit und Unsicherheit der Teenager intensiv auszudrücken. Sexualität und sexuelle Suche als Tabu-Themen, die auch in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich öffentlich diskutiert werden und schon gar nicht vor Eltern und Großeltern ausgebreitet werden, kamen hier den Anwesenden aus allen Generationen nahe.“
(Ulrike Rauhut, Rheinische Post“)
Pressestimmen
Auch Deutsche unter den Opfern
AUCH DEUTSCHE UNTER DEN OPFERN
VON Tuğsal Moğul
Team
Mit:
Farahs Emami
Helge Gebel
Klaas Herchert
Lea Krell
Simon Lemmer
Valentin Linse
Maral Raz Sedighi
Ali Turp
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 27.10.2018, Studio
Am 11.07.2018 wurde am Oberlandesgericht München nach 438 Prozesstagen Beate Zschäpe als Mittäterin der Morde und Sprengstoffanschläge des NSU, wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und wegen schwerer Brandstiftung zu lebenslanger Haft verurteilt. Die vier als NSU-Helfer Mitangeklagten wurden jeweils zu zeitigen Freiheitsstrafen verurteilt. Alle Angeklagten legten Revision ein.
Das Junge STM untersucht mit seiner Inszenierung das langjährige Prozessgeschehen und dessen Hintergründe und erinnert aus der Perspektive des Gerichtsprozesses an die Mordtaten des NSU und die Folgen für die Opfer und die Gesellschaft. Das besondere Augenmerk bei der Auswahl der Gruppe lag auf der Interkulturalität und Diversität der Spielenden, ein Teil der Gruppe hat einen Migrationshintergrund.
Auch Deutsche unter den Opfern
„{...}Mit dem Wissen, dass das keine fiktive Geschichte ist, war es eine beklemmende Stille. Nach etwas mehr als einer Stunde erhoben sich die Schauspieler von den Plätzen, öffneten die Aktenordner und verkündeten das Urteil für Beate Zschäpe und für die vier als NSU-Helfer Mitangeklagten. Es war das Originalurteil. Dann wurden die Ordner zugeklappt, das Ensemble verließ den Gerichtssaal, das Licht ging aus. Zurück blieb das Publikum in völliger Dunkelheit und Stille. Erst Sekunden später fingen die Besucher an zu applaudieren und sparten nicht mit dem Beifall. ‚Wahnsinn. Einfach irre, danke dafür“, sagte ein Besucher beim Verlassen des Studios zum Ensemble Er war nicht der einzige, den das Stück an diesem Abend faszinierte.“
(Jasmin Ohneszeit, NRZ)
„Als bei ausgeschalteter Beleuchtung die zahlreichen Namen der Opfer rechtsradikaler Gewalttaten in Deutschland seit 1990 vorgetragen und dabei Gesichter einzelner Besucher mit Taschenlampen angestrahlt wurden, war es sehr still im Saal. Mit der Verurteilung von Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft endete das vielschichtige Theaterstück schließlich. Das Publikum bedankte sich bei den hervorragenden Ensemblemitgliedern des „Jungen STM“ im Alter von 19 bis 24 Jahren mit viel Beifall und stehenden Ovationen.“
(Jan Caspers, Rheinische Post, 29.10.2018)
Pressestimmen
Vergangenheit. Gegenwart. Zukunft.
VERGANGENHEIT. GEGENWART. ZUKUNFT.
Team
Zehn Spieler:innen des Youngerclubs
Inszenierung: Robert Hüttinger
Premiere: Spielzeit 2018/2019
Das Stück greift die Gedanken von Jugendlichen auf, wie Zukunft zwischen Digitalisierung und Fortschritt aussehen könnte. Die dystopische Handlung beinhaltet Themen, wie Umweltzerstörung, künstliche Intelligenz und Klimawandel.
In verschiedenen Episoden wird die Abschaffung der Menschheit gezeigt. Zunächst freut sich das zentrale Figurenpaar über den neuen Haushaltsroboter, doch dann übernimmt die Technik die Kontrolle. Eine Blumenhändlerin kann wegen der Umweltverschmutzung keine Blumen mehr verkaufen und muss eine neue Strategie finden, um überleben zu können. Und als wäre das alles nicht schon genug, wird das Lachen verboten, denn lachen mache krank. Als klar wird, dass die Umweltverschmutzung in Kombination mit Robotik Schuld an all dem ist, ist es schon zu spät.
Vergangenheit. Gegenwart. Zukunft.
„Die gelungene Inszenierung arbeitet mit allen Mitteln der Bühnenkunst, als da wären Schauspiel, Choreografie, Musik und bildende Kunst. Entscheidend ist die Botschaft der Theaterarbeit, dass nämlich der „Homo Ludens“ der spielende Mensch also, Spaß und Lebensfreude hat und damit überlebt.“
(Reifegerste, Rheinische Post)
Pressestimmen
Body Snacks
BODY SNACKS
VON JENS ROSELT
Team
Mit:
Kathrin Müller
Lara Ena
Fernando Escudero
Amra Aljic
Meryem Memeti Berfin
Evin Atakan
Frank Wickermann
Inszenierung: Kathrin Leneke
Premiere: Spielzeit 2018/2019
Eigentlich ist die Welt in Ordnung. Eine Gruppe alter Studienfreund:innen ist heute beruflich erfolgreich und geht regelmäßig zum Sport. Doch einige von ihnen wurden möglicherweise durch exakte Duplikate ausgetauscht. Es beginnt eine Suche nach Authentizität und Wahrheit. Es ist unklar, wem man noch trauen kann und wer echt ist oder bereits durch eine emotions- und empathielose Kopie seiner selbst ausgetauscht wurde.
Body Snacks
Gefühle sind ein großes Thema dieses Theaterstücks. In Kombination mit den witzigen skurrilen Dialogen haben Kathrin Müller, Lara Ena, Fernando Escudero, Amra Aljic, Meryem Memeti Berfin und Evin Atakan eine der ältesten Fragen des Theaters beleuchtet: Was ist der Mensch? (...) Das Stück war kurzweilig und unterhaltsam. Gemeinsam mit Schauspieler Frank Wickermann übten die jungen Darsteller während der Proben auch das richtige Sprechen ein. Das machte sich bei der Premiere am Montag bezahlt: Klar und deutlich war jedes Wort zu verstehen. (NRZ)
Pressestimmen
Penguin's Days 2018
PENGUIN'S DAYS 2018
Penguin's Days 2018
Unter dem Motto „Ey Puppe“ fanden vom 18. bis 28. Juni 2018 die Penguin’s Days statt. In den vorherigen Ausgaben des Festivals waren immer wieder Figurentheaterinszenierungen zu Gast, wurden mit Goldenen Pinguinen ausgezeichnet und hatten gezeigt, dass sie eine ganz eigene Kunstform darstellen. Daher stand das Figurentheater bei den 26. Penguin’s Days im Mittelpunkt. Das Theater Tieret aus Belgien, welches 2017 im Rahmen von WESTWIND erstmals in Deutschland zu Gast war, nahm mit der Inszenierung „Sonderlich und Söhne“ an dem Festival teil. Die 26. Ausgabe verzeichnete so viele Klassiker wie noch nie: „Der Fall Hamlet“, „Macbeth für Anfänger“ und „Faust. Eine Verdichtung“ zeigten, wie reizvoll und originell es sein kann, wenn sich Figurentheaterspieler:innen großer Stoffe der Theaterliteratur annehmen.
„Was Sachen so machen“ von Thalias Kompagnons aus Nürnberg
„Vom Fischer und seiner Frau“ vom Reddogtheater aus Berlin
„Der Froschkönig oder der Eiserne Heinrich“ vom Theater Urknall aus Berlin
„Sonderlich und Söhne“ vom Theater Tieret aus Sint-Niklaas aus Belgien
„Das Mädchen mit der roten Kappe“ vom Kölner Künstler Theater
„Faust. Eine Verdichtung“ vom Theater Töfte aus Halle (Westfalen)
„Macbeth für Anfänger“ von Thalias Kompagnons aus Nürnberg
„Der Fall Hamlet“ von der Schäfer-Thieme-Produktion aus Berlin
Gastspiele
Goldener Pinguin: „Sonderlich und Söhne“ vom Theater Tieret aus Belgien
Jury-Zitat: „Die Inszenierung ist emotional sehr dicht. Wir wurden oft zum Lachen gebracht, haben aber auch mal die eine oder andere Träne verloren.“
Sonderpreis für sehr virtuoses Puppenspiel: „Der Froschkönig oder der Eiserne Heinrich“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Über das Festival:
„Die Penguin´s Days machen es möglich: Das Figurentheater steht als eigene Kunstform im Mittelpunkt. Das Konzept: Jeder, egal ob groß oder klein, kann das Theater kennen und lieben lernen.“ (Larissa Wettels, NRZ)
Über die Abschlussveranstaltung:
„Runge und Hüttinger ließen vor rund 20 Teilnehmern an der Preisverleihung das Festival noch einmal Revue passieren. Für Runge war Shakespeare ein „heimlicher Schwerpunkt“, Hüttinger freute sich, dass es gelungen ist, „kleinen Objekten Leben einzuhauchen. Das sind die wahren Schätze“. Runge lobte noch vor der Preisverleihung den „guten europäischen Kulturaustausch mit dem belgischen Theater“. Runge: „Auch hier kann man sehen, dass Abschottung der falsche Weg ist.“ (Matthias Alfringhaus, NRZ)
Presse
Die lächerliche Finsternis
DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS
VON WOLFRAM LOTZ
Team
Mit:
Farahs Emami
Helge Gebel
Robert Hüttinger
Noel Telizin
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 19.11.2017 in der Kapelle an der Rheinberger Straße
Ein somalischer Pirat bittet vor dem Hamburger Landgericht um Verständnis für seinen Überfall auf das Frachtschiff MS Taipan und beklagt den Verlust seines Freundes Tofdau. Hauptfeldwebel Pellner und der Gefreite Dorsch fahren mit einem Patrouillenboot in die Regenwälder Afghanistans. Ihr Auftrag: Liquidierung eines durchgedrehten Oberstleutnants. Die Reise führt immer tiefer in eine wirr wuchernde Welt, in der koloniale Geschichte und neokolonialistische Realitäten untrennbar miteinander verbunden sind. Immer weiter entfernen sie sich von der sogenannten Zivilisation, hinein in die Wildnis und Dunkelheit. Als der ertrunkene Pirat Tofdau unerwartet in die Geschichte zurückkehrt und in der Finsternis um Hilfe fleht, wird er von Hauptfeldwebel Pellner erschossen. Denn in dieser Erzählung ist kein Platz mehr für einen Fremden.
Die lächerliche Finsternis
„Der Zuschauer erlebt junge Schauspieler von besonderer Qualität und Spielfreude in gleich mehreren Rollen. Dass das Publikum am Ende in der Kapelle im Dunklen sitzt, dürfte auch an die Aufforderung gekoppelt sein, das eigene Ich neu kennenzulernen."
(Sabine Hannemann, Rheinische Post)
"Die drei Schauspieler nutzen zudem den ganzen Raum, klettern die Leitern zu den Emporen hoch und laufen und spielen zwischen den Theaterbesucherinnen und - besuchern. So gibt es auch kein aufwändig inszeniertes Bühnenbild und nur wenige Requisiten. Die Schauspieler schaffen es durch ihre lebhafte Art, es so erscheinen zu lassen, als wäre das Publikum mitten im Geschehen."
(Jasmin Ohneszeit, NRZ)
Pressestimmen
Tick Tack - Auf der Suche
TICK TACK - AUF DER SUCHE
Team
KIDSCLUB
Inszenierung: Robert Hüttinger
Premiere: 01.03.2018 in Studio des Schlosstheaters
Im Stück wird eine Mitschülerin vermisst und schnell wird klar, dass sie von einer bösen Hexe (gespielt von Lena Entezami) entführt wurde. Also begeben sich fünf tapfere Mädchen auf die Suche nach ihr und begegnen in einer anderen Welt verschiedensten Kreaturen und Figuren.
Thematisch befasst sich das Theaterstück mit Eigenarten verschiedener Gruppen. So dreht sich bei den Trollen alles um eine gute Gemeinschaft und was diese ausmacht, aber auch um Spaß am Spiel. In einer Welt zwischen Gemeinschaft und Individualität zerbricht die Gruppe der Suchenden immer weiter, bis sie am Ende versteht, warum es wichtig ist, zusammenzuhalten – denn gemeinsam ist man stärker.
Tick Tack - Auf der Suche
„Ein Stück voller Spannung und Abenteuer sollte es werden, das hatten sich die elf jungen Schauspieler des neuen Schlosstheater-"Kidsclubs" gewünscht. So entstand mit vereinten Kräften das Stück "Ticktack - die große Suche". In knapp 60 Minuten erlebten die Zuschauer dabei die Suche von fünf Mädchen nach ihrer Freundin Sabrina.(...). "Wir wollten mit dem Stück auch zeigen, wie man fremde Situationen gemeinsam meistert und Ängste vor dem Unbekannten abbaut", erklärte Robert Hüttinger nach der Vorführung. Ein Ziel, das mehr oder weniger vordergründig auch für die junge Schauspieltruppe galt.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
NACH UNS DAS ALL oder DAS INNERE TEAM KENNT KEINE PAUSE
NACH UNS DAS ALL oder DAS INNERE TEAM KENNT KEINE PAUSE
VON SIBYLLE BERG
Team
Junges STM mit Auszubildenden der Sparkasse
Inszenierung: Holger Runge
Was tun, wenn in nicht allzu ferner Zukunft die Mehrheit im Netz und auf der Straße gegen die Zumutungen der Demokratie, gegen Fremde und Tofuschnitzel demonstriert? Auf den Mars fliegen! Sechs Frauen haben sich als Teilnehmerinnen in einer Reality-Show beworben. Doch die Rakete kann nur gemeinsam mit einem Mann als Zweierteam bestiegen werden, damit die Fortpflanzung auf dem fremden Planeten gesichert ist.
NACH UNS DAS ALL oder DAS INNERE TEAM KENNT KEINE PAUSE
„Gut drei Monate hatten die sieben jungen Leute unter der Leitung des Theaterpädagogen Holger Runge das Bühnenstück „Nach uns das All oder das innere Team kennt keine Pause“ einstudiert. Jetzt feierten sie damit am Mittwoch im Moerser Schlosstheater Premiere. Knapp 90 Minuten lang entführten sie dabei ihr Publikum in eine beängstigende Zukunftswelt voller Demokratieverdrossenheit, Fremdenhass und kriegsähnlichen Unruhen, aus der es nur einen Ausweg zu geben schien, die Neugründung einer neuen, friedlichen und gleichberechtigten Gesellschaft auf dem Mars.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
„Das Experiment im Schlosstheater gelang. Die Darsteller zeigten eine respektable Leistung vor Auszubildenden und Kollegen samt Vorstandsmitglied Giovanni Malaponti. (…) Auch die Schauspielerei machte der Gruppe Spaß: „Hier kann ich etwas tun, das ich im Alltag nicht tun kann“, meinte Jonas, der einzige Mann im Ensemble.“
(Klara Helmes, NRZ)
Pressestimmen
Märtyrer
MÄRTYRER
VON MARIUS VON MAYENBURG
Team
Mit:
Nina Duhr,
Jens Franken,
Valentin Linse,
Regine Meyering,
Lennart Mross,
Stefan Otto-Bach,
Selin Südemer,
Nicolas Wagener
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 16.05.2018 in der Kapelle an der Rheinberger Straße
Fotos: Nils Fröhlich
Benjamin Südel will nicht mehr zum Schwimmunterricht. Mädchen im Bikini würden seine religiösen Gefühle verletzen, behauptet er. Während seine Mutter alles als dummen Scherzabtut, vermutet die Biologielehrerin Frau Roth, dass hier ein junger Mensch um Hilfe ruft. Während die Pädagogen immer hilfloser werden, rekrutiert Benjamin einen ersten ergebenen Jünger. Er stiftet den von den Mitschülern gemobbten Georg zu einem Attentat an. Die Eskalation scheint unvermeidlich. Als Frau Roth schließlich Benjamin entgegentritt, ist sie es, der man keinen Glauben schenkt. Sie selbst wird zur Märtyrerin.
Märtyrer
„Es ist eine Geschichte von Perfektion und Imperfektion, von religiösen Idealen und Realitäten, vom Menschsein: Das junge Schlosstheater Moers zeigt aktuell ein Stück, das berührt. (…) Der Kapellenraum erschien wie gemacht für eine Theaterszenerie: Alles wirkt klein und doch ist genügend Platz. Wer über die Stufen hinaufstieg, erblickte das Szenario von oben. Unten saßen die Zuschauer mitten im Bühnengeschehen. Was dann begann, war ein dramaturgischer und schauspielerische Kunstgenuss. (…) Überzeugend kühl, starrsinnig und gleichzeitig nachdenklich gespielt von Valentin Linse ist Benjamin die Hauptfigur. Er sagt der Sittenlosigkeit den Kampf an. „Von mir hat er das nicht“ beteuert sein Religionslehrer Menrath, grandios gespielt von Jens Franken. Deutlich wird: Extremismus kennt viele Gesichter. Links- und rechtspolitisch, christlich, islamistisch sind nur einige der vielen Facetten. Letztlich bleibt das Menschliche, das im Stück in den Vordergrund rückt. Zurecht gab´s großen Applaus für die gelungene Premiere.“
(Larissa Wettels, NRZ)
Pressestimmen
In Flanders Field
IN FLANDERS FIELD
Team
Schüler:innen des Gymnasiums Adolfinum
Premiere: Juni 2017 in der Aula des Gymnasiums Adolfinum
Wissen aus dem Geschichtsunterricht, Zeitzeugenberichte, Gedichte von Soldaten, Feldpostkarten und andere historische Quellen dienten als Grundlage für das Stück „In Flanders Field“.
Die Schüler:innen waren stark an der Entwicklung des mehrsprachigen Theaterstücks entwickelt und gaben die Rückmeldung, dass die Inszenierung dazu beigetragen hat, einen emotionalen Zugang zu einem geschichtlichen Ereignis bekommen zu haben.
In Flanders Field
Penguin's Days 2017/WESTWIND
PENGUIN'S DAYS 2017/WESTWIND
Penguin's Days 2017/WESTWIND
Das 25. Jubiläum der Penguin’s Days, wurde im Rahmen des 33. Theatertreffen NRW für junges Publikum „WESTWIND“ gefeiert, welches vom 17. bis 23. Juni 2017 in Moers ausgerichtet wurde. Zehn bemerkenswerte Inszenierungen wurden zu dem Festival eingeladen. Ergänzt wurde das Programm durch fünf internationale Gastspiele von Gruppen aus den Niederlanden und Belgien. Erstmals war das belgische Theater Tieret in Deutschland zu Gast und entwickelte für WESTWIND deutschsprachige Fassungen der Inszenierungen „Baraque Future“ und „Sonderlich und Söhne“. WESTWIND dient außerdem als Forum für Austausch und Diskussion: Nordrhein-westfälische Kinder- und Jugendtheatermacher:innen trafen sich zu Arbeitsgesprächen und im Rahmen des Next Generation Forums hatten zehn Berufsanfänger:innen und Studierende aus relevanten Bereichen, wie beispeilsweise der Dramaturgie, Schauspiel oder Kulturwissenschaften, die Möglichkeit, WESTWIND zu besuchen und sich über das Theater für junges Publikum, den eigenen Kunstbegriff, über Berufsvorstellungen und deren Umsetzung auszutauschen. Zwei Jahre lang wirkten alle Beteiligten an der Planung von WESTWIND mit um 2017 ein großartiges Festival zu ermöglichen.
Unter anderem mit:
„Rats“ von fABUELEUS aus Belgien
„Niet drummen (Trommeln!)“ von De Spiegel aus Belgien
„Baraque Future“ vom Theater Tieret aus Belgien
„Sonderlich und Söhne“ vom Theater Tieret aus Belgien
„Geschichte eines langen Tages“ vom AGORA Theater aus St. Vith aus Belgien mit den Dürener Kulturbetrieben und dem TAK Theater Lichtenstein
„All about nothing“ von Pulk Fiktion aus Köln mit dem FFT Düsseldorf, dem Theater Bonn und dem Freien Werkstatt Theater Köln
„Our House“ vom Helios Theater Hamm mit dem Ishyo Arts Centre Kigali/Ruanda
„Ich bin Jerry“ vom Theaterkohlenpott aus Herne
Gastspiele
Preise des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW:
„Geschichte eines langen Tages“ vom AGORA Theater aus St. Vith aus Belgien mit den Dürener Kulturbetrieben und dem TAK Theater Liechtenstein
„All about nothing“ von Pulk Fiktion aus Köln mit dem FFT Düsseldorf, dem Theater Bonn und dem Freien Werkstatt Theater Köln
„Our House“ vom Helios Theater Hamm mit dem Ishyo Arts Centre Kigali/Ruanda
Publikumspreise:
„All about nothing“ von Pulk Fiktion aus Köln mit dem FFT Düsseldorf, dem Theater Bonn und dem Freien Werkstatt Theater Köln
„Ich bin Jerry“ vom Theaterkohlenpott aus Herne
Preisverleihung
„Als krönenden Abschluss galt es aber auch, die ‚Besten der Guten’, so Moderator Matthias Heße, besonders zu ehren. Die „Geschichte eines langen Tages“ des AGORA Theaters in St. Vith /Belgien in Koproduktion mit den Dürener Kulturbetrieben und dem TAK Theater Liechtenstein. Die Jury lobte die fantasievolle Art, mit dem das Stück eine Geschichte von Fremdheit, Anderssein und Zugehörigkeit erzählt. Mithilfe von Tanz, Sprache, Musik und Zauberei werde bereits kleinen Kindern vor Augen geführt, was es heißt, sich für Neues zu öffnen und das Fremde in die eigene Lebenswelt einzuladen.
Die zweite Auszeichnung erhielt „All about nothing“ der Kölner Truppe „pulk fiktion“ in Zusammenarbeit mit dem FFT Düsseldorf, dem Theater Bonn und dem Freien Werkstatt Theater Köln. Ausgehend von O-Tönen und Recherchen von Kindern und Jugendlichen schaffe das Ensemble mit kreativen Mitteln und in poetischen und assoziativen Mitteln einen unmittelbaren Zugang zum Tabu-Thema „Kinderarmut“.
Der dritte Jury-Preis ging an die Produktion „Our House“ des Helios Theater Hamm zusammen mit dem Ishyo Arts Centre Kigali / Ruanda, die durch die Metapher des gemeinsamen Hausbaus authentische Geschichten von Mord und Vertreibung, von Heimat, Identität und Gemeinschaft erzählten.“ (Ulrike Rauhut, RP)
Presse
„Gleich zwei Mal durfte zum Abschluss des Westwind-Festivals „Pulk Fiktion“ auf das Treppchen. Denn auch die jugendliche Publikumsjury sah die Kölner vorne. Gemeinsam mit „Ich bin Jerry“ vom Theaterkohlenpott aus Herne. (...) Die Moerser Jugendlichen, die sich die Westwind-Stücke angesehen haben, gaben zu ‚Das war ein tolles Erlebnis, aber es war schwer zu entscheiden.’ Sie lobten bei ‚Jerry’, unter anderem das Bühnenbild, den „Coolness-Faktor“ und die Stimmungsmusik. Klar, freute sich das Ensemble, das ‚ein bisschen ernst gemeinter Unsinn’ prämiert wurde.“ (Karen Kliem, NRZ)
Presse
Geld und Gott
GELD UND GOTT
VON BRIGITTE UND NIKLAUS HELBLING
Team
Junges STM mit Auszubildenden der Sparkasse
Inszenierung: Holger Runge
Inspiriert von Screwball Comedys, Films Noirs und Superheldencomics, jongliert das Stück „Geld und Gott“ mit den Mythen unserer durchökonomisierten Zeit und verhandelt ironisch das Diktat von Finanzmärkten, Wachstum und Wahrscheinlichkeit – sowie unsere unzerstörbare, vielfach maskierte Hoffnung auf Erlösung.
Ein Stuntman im Superheldenkostüm stürzt sich vom Dach eines Hotels in der Stadt Gotham und löst damit eine Ereigniskette aus, die auf der Yacht „Purgatoria“ kulminiert. Hier feiert der Magnat Otto Gott, der über Gotham herrscht, mit den Mega-Reichen eine mondäne Party, von der ihn der Anwalt Maximilian, die Polizistin Josefine, die Köchin Sally und die Schauspielerin Betty entführen, um endlich das Geheimnis eines Koffers voller Geld zu knacken, dem alle Welt hinterher zu jagen scheint ...
Geld und Gott
„Am Ende des Abends waren die neun angehenden Bankkaufleute selbst die Superhelden und ernteten Applaus und Anerkennung. (...) Die Schauspieler meisterten ihre Aufgabe bravourös – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Inszenierung von Holger Runge so manche theatralen Kniffe für das kleine Ensemble parat hat.“
(Anja Katzke, RP)
Pressestimmen
Penguin's Days 2016
PENGUIN'S DAYS 2016
Penguin's Days 2016
Unter dem Motto „Eisprung!“ fanden vom 19. Juni bis 1. Juli 2016 die Penguin’s Days statt. Viele der eingeladenen Inszenierungen setzten sich mit Sexualität und Geschlechterrollen auseinander. In den Kinderstücken ging es um kreative Schöpfungsprozesse und neue theatrale Erzählformen. 23 Vorstellungen richteten sich an Kinder ab 2 Jahre, an Teens, Jugendliche und Erwachsene. Umkleidekabinen, Schulaulen, Theaterräume waren die Spielorte der Penguin´s Days. Die Inszenierung „Steh deinen Mann“ beispielsweise thematisierte warum ein Coming Out im Sport noch immer so ein umkämpftes Thema ist. In „Korallenfische sind andersrum“ drehte sich alles um die Auseinandersetzung von Geschlechterrollen und Identität.
„Schreimutter“ vom Theater Marabu aus Bonn
„Aus dem Lehm gegriffen“ von Thalias Kompagnos aus Nürnberg
„Rumpelstilzchen“ vom Theater Anna Rampe aus Berlin
„Die Pirateninsel“ von der Theaterkiste aus Bergen
„Steh deinen Mann“ vom Boat People Projekt aus Göttingen
„Tschick“ vom Theater Kohlenpott aus Herne
„Korallenfische sind andersrum“ vom Theater zwischen den Dörfern aus Wenningsen
Gastspiele
Goldener Pinguin: „Steh deinen Mann“ vom Boat People Projekt aus Göttingen
Jury-Zitat: „Die Inszenierung „Steh deinen Mann“ des boat people projekts aus Göttingen war das erste Stück, das wir gesehen haben. Dazu war es das beste Jugendstück und das Stück, das am stärksten und längsten nachklingt. (...) Die schauspielerische Leistung von Matthias Damberg war die beste, die wir im Rahmen der Penguin´s Days erlebt haben.“
Goldener Pinguin: „Rumpelstilzchen“ vom Theater Anna Rampe aus Berlin
Jury-Zitat: „Wenn man will, dass sich Kinder ins Theater verlieben, sollte man sich Inszenierungen des Theaters Anna Rampe anschauen.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
WIR KINDER VOM BAHNHOF ZOO
NACH DEM BERICHT VON CHRISTIANE F.
Team
Schüler:innen des Gymnasiums Filder Benden
Im Gymnasium in den Filder Benden wurde ein Klassiker zur Auseinandersetzung mit Drogen, Abhängigkeit und Sucht auf die Bühne gestellt: die Theaterfassung von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ nach dem Bericht von Christiane F.
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Dass nach dem Tag die Nacht kommt
DASS NACH DEM TAG DIE NACHT KOMMT
Team
Inszenierung: Maria Filimonov & Holger Runge
Premiere: September 2015 im Jugendkulturzentrum Bollwerk 107
Das Stück basiert auf dem von Tim Etchells. Aus einer Sammlung an Aussagesätzen, die Kinder und Teens von ihren Eltern zu hören bekommen, entsteht ein vielschichtiges Bild der Welt aus Kindersicht, das vor allem auch von Erziehung bis hin zur Zurichtung erzählt, von der Anmaßung, der Hilflosigkeit und Überforderung der Eltern. Der Autor Tim Etchells genehmigt nur Aufführungen von Gruppen, deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 10 und 16 Jahren alt sind.
Dass nach dem Tag die Nacht kommt
„Unter der Regie der Theaterpädagogen Maria Filimonov und Holger Runge führten (...) zehn Jugendliche „Dass nach dem Tag die Nacht kommt“ auf und wurden dafür am Ende von rund 100 Zuschauern mit einem langen Applaus und begeisterten Bravo-Rufen belohnt. „Da haben sie uns aber so richtig den Spiegel vorgehalten“, kommentierte dabei eine ältere Zuschauerin das Gesehene mit einem schiefen Lächeln. Und so war es in der Tat. Knapp eine Stunde hatten die jungen Schauspieler wechselseitig und im Chor hunderte von elterlichen Sätzen aneinander gereiht, wobei sie sich zu einigen direkt im Zuschauerraum an bestimmte Besucher wandten, und andere entweder mit verhaltener oder dramatischer Körpersprache untermalten.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post 22.09.2015)
Pressestimmen
Penguin's Days 2015
PENGUIN'S DAYS 2015
Penguin's Days 2015
Penguin´s Days fanden vom 8. bis 18. Juni 2015 unter dem Motto „Avanti, Avanti...!“ statt. Erstmals gab es ein Gastspiel mit einem Akrobatik-Schwerpunkt. Die Gruppe Sur Messure, die mit ihrer Mischung aus Akrobatik, Musik und Jonglage europaweit unterwegs war, machte in Moers Station.
Goldener Pinguin: „Die gestiefelte Katze“ vom Theater Zitadelle aus Berlin
Jury-Zitat: „Die Kinder im Zuschauerraum hatten ihren Spaß. Die Erwachsenen auch. Nicht immer wurde an den gleichen Stellen gelacht, aber die unterschiedlichen Generationen wurden angesprochen. Der Spieler hat die Figuren spielen lassen, hat selbst gespielt, ist ein hervorragender Puppen- und Schauspieler, der unterschiedliche Dialekte und Stimmlagen beherrscht.“
Sonderpreis: „Kafkas Verwandlung“ vom Figurentheater Maren Kaun aus Mannheim
Jury-Zitat: „Der Sonderpreis der Penguin´s Days 2015 wird also an Maren Kaun verliehen, da sie mit ihrer Inszenierung von Kafkas Verwandlung gezeigt hat, wie man mit Figurentheater eine anspruchsvolle Erzählung vermitteln und atmosphärisch dicht darstellen kann und gleichzeitig selbst junge Menschen wie die Jury fesselt und noch über die Dauer der Aufführung hinweg mit dem Stück beschäftigt.“
Preisverleihung des Goldenen Pinguin's
Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken
WENN ICH WAS ADERS MACHEN WÜRDE, WÜRDE ICH VIELLEICHT NICHT IMMER ANS GELD DENKEN
VON FELICIA ZELLER
Team
Mit:
Zehn Auszubildenden der Sparkasse am Niederrhein
Premiere: 08.03.2016
10 Auszubildende spielen in Felicia Zellers Stück „Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken“, das am 8. März 2016 Premiere hatte, merkwürdige „Helden“ unserer Zeit: Von einem Hans, der ungezahlte Rechnungen und Mahnungen ignoriert und fleißig geliehenes Geld ausgibt, von Querolf, der von Beruf kritischer Kunde ist und einer Dichterin, die ihren Arbeitsplatz vermüllt und die Kolleg:innen beleidigt.
Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken
„Seit Jahren machen die Auszubildenden der Sparkasse am Niederrhein immer wieder aufs Neue Theater, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Arbeit auf der Bühne ist Teil ihrer Ausbildung. Sie sollen dabei nicht nur ihre Team- und Stressfähigkeit erproben lernen, sondern vor allem erfahren, wie man gemeinsam als Team neue ungewohnte Anforderungen meistert. (…) Darüber hinaus hatte Holger Runge die eigentlich aus einem Dialog und zwei Monologen bestehenden Episoden so umgestaltet, dass darin nicht nur zwei, sondern alle zehn Azubis mitspielen konnten. Ein dramaturgischer Kniff, der das Publikum an einigen Stellen zu spontanen Heiterkeitsausbrüchen verleitete und den Akteuren am Ende auch deswegen einen begeisterten Applaus bescherte.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post, 10.03.2016)
Pressestimmen
Siegfried
SIEGFRIED
VON FERIDUN ZAIMOGLU & GÜNTER SENKEL
Team
Mit:
Dirk Dijksma
Oliver Döring
Helge Gebel
Frederic Hannen
Lea Krell
Simon Lemmer
Regine Meyering
Jannis Otten
Alexander Sonsalla
Noel Telizin
Jan Westerkamp
Inszenierung: Holger Runge
Musikalische Leitung: Jan Lammert
Premiere: Grafschafter Musenhof
Das Junge STM inszenierte „Siegfried“ in einer Fassung von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel und ging dabei der Frage nach, ob die Protagonist:innen des großen Heldenepos freie Radikale sind. Die Lichtgestalt Siegfried ist in dieser Spielfassung ein tumber – aber sehr viriler – Muskelprotz. Männer glauben, Frauen zu sein, ein Schwarzer behauptet, ein Zwerg und unsichtbar zu sein... Von jeder Patina befreit, zeigt Zaimoglu/Senkels Neufassung des Nibelungen-Mythos eine von Rücksichtslosigkeit und Brutalität gezeichnete Gesellschaft, in der jeder König sein will, sich aber keiner ums Regieren schert und in der Loyalität nur so lange zählt, wie sie zum eigenen Vorteil gereicht.
Siegfried
„So schonungslos wurden die Protagonisten in diesem neuen Theaterstück des größten „ehrwürdigen“ deutschen Heldenepos wohl noch nie ihrer Vorbildfunktion beraubt. Getrieben von Machtgier und Geltungssucht, morden, huren und fressen sie sich ihrem eigenen Untergang entgegen.
Unter Leitung des Theaterpädagogen Holger Runge spielte das elfköpfige Junge Schlosstheater Moers (STM) mit textsicherer Spielfreudigkeit und viel Talent ein mit Schwülsten, Action und deftiger Hardcore-Sprache überschäumendes Stück, das sich sehr wohl an die historische Vorlage des Nibelungenliedes hielt, in dem jedoch von Ritterehre, höfischem Benehmen und edler Minne nichts mehr zu finden war. Die Kostüme unterstrichen die unkonventionelle Ästhetik der Aufführung ebenso wie das karikierende Spiel der Darsteller. (…)
Der Bruch mit sämtlich geläufigen, heroischen Verklärungen war ein sympathischer dramaturgischer Ansatz. Die Premiere zumindest mit diesem hochbegabten Ensemble begeisterte das anwesende Publikum.“
(Udo Spelleken, Rheinische Post)
Pressestimmen
„Theaterpädagoge Holger Runge dreht diesen ohnehin hochtourig laufenden Siegfried noch ein wenig weiter, indem er im sexualisierten Kontext die Geschlechtergrenzen ordentlich durcheinander bringt. Walküre Brunhild wird von einem spindeldürren Kerl mit Silberhaar in golden-glitzernden Leggings gespielt. Ihre Zofe ist ebenfalls männlich. Giselher ist stockschwul, Gunther ein Schlappschwanz. Zwerg Alberich ist einsneunzig groß und tierisch behaart, auch an den vielzitierten intimen Stellen. Überzeugend in diese prallen Rollen zu schlüpfen – das gelang den jungen Akteuren prima.“
(Karen Kliem, NRZ)
Pressestimmen
Die Starken 9 und der Fall Azova
Die Starken 9 und der Fall Azova
Team
KIDSCLUB
Inszenierung: Holger Runge & Maria Filimonov
Premiere: 13.06.2016 im Studio des Schlosstheaters
Was machen neun beste Freunde, wenn sechs Wochen Sommerferien vor ihnen liegen? Freibad, Pommes in der Sonne braten? So was ähnliches hatten sie eigentlich vorgehabt: einen ruhigen Sommer genießen und ausnahmsweise mal keine kniffligen Fälle lösen. Doch Pustekuchen, als die Tageszeitungen plötzlich den Raub eines Fabergé-Eies aus dem Kunsthistorischen Museum Karlsstadt melden, fühlen sich die kleinen Privatdetektive herausgefordert – ihre Suche führt sie zu den merkwürdigsten Personen und spannendsten Orten ihrer Stadt.
Die Starken 9 und der Fall Azova
„Am Montag hatte das Stück im Rahmen der Jugendkulturwoche "Moving Moers" unter dem Titel "Die starken 9 und der Fall Avoza" im Schlosstheater-Studio seine Erstaufführung. (...) Am Ende hatte man vor lauter Aufregung sogar einen ganzen Akt zu spielen vergessen, was aber dem Verständnis des Stückes eigentlich keinen Abbruch tat, und auch den lang anhaltenden, begeisterten Abschlussapplaus der rund 40, überwiegend aus Eltern und Geschwistern bestehenden Besucherschar kein bisschen minderte.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
Punk Rock
PUNK ROCK
VON SIMON STEPHENS
Team
Mit:
Acht Jugendlichen/jungen Erwachsenen aus dem Literaturkurs am Rheinberger Amplonius-Gymnasium und aus weiteren Schultheater-Inszenierungen
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: Schlosstheater Moers
„Punk Rock“ erzählt davon, wie eine Schülerin neu in eine teure Privatschule kommt. Dort bereitet sich die künftige Elite des Landes auf die Abschlussprüfungen vor. Die Schüler*innen stehen unter hohem Erwartungsdruck. Sie sind cool, denken an ihre Karriere, schließen wechselnde Allianzen und sind mit querschießenden Hormonen beschäftigt. Daraus ergibt sich eine explosive Mischung, die schließlich in ein Blutbad mündet.
Punk Rock
„Was dem Publikum bei dem Stück „Punk Rock“ geboten wurde, war kompromissloses Theater. Wieder einmal hat das junge Schlosstheater Moers bewiesen, dass es für eine gute Show wenig braucht. Das Ensemble (…) schaffte es auch ohne aufwendiges Bühnenbild das Publikum zu begeistern. Knallharte Dialoge sorgten für Spannung, Empörung, Stirnrunzeln, Lachen und Staunen.
Staunen insbesondere über die mutige Leistung der jungen Abiturienten. Sie scheuten es nicht, vollkommen auszurasten, sich vulgärer Sprache zu bedienen, lange Texte zu sprechen oder gegeneinander handgreiflich vorzugehen. (...) Inszeniert wurde das dramatische Schauspiel von Holger Runge, der bei so vielen Stücken des jungen Schlosstheaters involviert ist und dessen Aufführungen immer ein wenig unkonventionell und meistens überraschend sind.“
(Lukas Hübinger, NRZ)
Pressestimmen
Dieses Grab ist mir zu klein
Dieses Grab ist mir zu klein
VON DER SERBISCHEN AUTORIN BILJANA SRBLJANOVIC
Team
Mit:
Lina Jarofka
Wolfgang Närdemann
Benjamin Redmers
Fabrice Sell
Noel Telizin
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 14.12.2014 im Studio des Schlosstheaters
Das Stück beschreibt, wie sich im Jahr 1914 der jugendliche bosnische Serbe Gavrilo Princip für sein Land engagieren will. Er beteiligt sich an wenig wirksamen Studentenprotesten. Als er erfährt, dass Franz Ferdinand, der österreichisch-ungarische Thronfolger Sarajevo besuchen wird, plant er mit seinem Freund Nedeljko und mit der Unterstützung des nationalistischen serbischen Geheimbunds Schwarze Hand ein Attentat. Er ahnt nicht, dass dem Attentat von Sarajevo der Erste Weltkrieg folgt.
Dieses Grab ist mir zu klein
„Was hat diese (...) jungen Männer dazu gebracht, für ihre politische Gesinnung meinen, töten zu müssen? Mit genau dieser Frage beschäftigt sich das neueste Stück des Jungen Schlosstheaters Moers “Dieses Grab ist mir zu klein”, das unter der Regie von Holger Runge im Studio am Kastellplatz Premiere feierte. Eine trotz ihres geschichtlichen Kontextes heute noch immer hoch aktuelle Frage, für die es nach wie vor keine wirklich befriedigende Antwort gibt.”
(Jutta Langhof, Rheinische Post)
Pressestimmen
Lila/Purple
LILA/PURPLE
VON JON FOSSES
Team
Mit:
Fünf Spieler:innen, drei davon waren Teil der Band Rollin‘ Crew
Premiere: 23.02.2015 im Studio des Schlosstheaters
Das kurze Stück beschreibt, wie ein Junge seine Freunde motiviert, eine Band zu gründen. Sie haben sich Instrumente und Verstärker besorgt. Besonders begabt sind sie nicht, aber es geht voran. Als ein Mädchen in den Probenkeller hinunterkommt, geraten scheinbar sichere Beziehungen ins Wanken und die Freundschaft zwischen den Bandmitgliedern ist plötzlich nicht mehr unbeschwert.
Lila/Purple
„Lila passt wunderbar in das Konzept des Schlosstheaters: Schräg, authentisch und zum Nachdenken.“
(WAZ)
Pressestimmen
Im Westen nichts Neues
IM WESTEN NICHTS NEUES
Team
Mit:
Moritz Asmuth
Arthur Bondarenko
Deniz Ercan
Sabine Jüngling
Louis Kittelmann
Lars Mühlen
Jan-Gerrit Pontkees
Elias Schilling
Noel Telizin
Simon Tschauder
Jan Westerkamp
N.N.
Inszenierung: Holger Runge
Musikalische Leitung: Jan Lammert
Premiere: 16.03.2015 in der Aula des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs
Erich Maria Remarque erzählt die Geschichte von vier Freiwilligen, die von der Schulbank direkt in den Krieg ziehen. Er schildert die Gräuel der Front, berichtet von den Traumata der Soldaten, von den Hindernissen ihrer Wiedereingliederung, der realitätsfernen Sicht der Zivilgesellschaft auf den Krieg, der Verführungskraft falscher Heldenmythen und der Militärpropaganda. Vor allem die Materialschlachten an der Westfront wurden zum grausamen Sinnbild des Ersten Weltkrieges, in dem der Kampf Mann gegen Mann von dem zwischen Mensch und Maschine abgelöst wurde. Mitten in diesem Kampf verrecken Remarques Protagonisten und Hunderttausende seiner Generation.
Im Westen nichts Neues
“Das Junge STM legt eine saubere und beeindruckend gut aufeinander eingespielte Gemeinschaftsleistung hin. Die Musik, die Jan Lammert am Klavier und Tim Schülling am Saxofon zwischen Improvisation und Requiem beisteuern, weckt die richtigen Emotionen im richtigen Augenblick. Da braucht es kein Theaterblut, um zu schaudern.“
(Karen Kliem, NRZ)
„Für ein völlig neues Element sorgte der Männergesangsverein Teutonia Schwafheim, der sich kurzfristig zu einer musikalischen Mitwirkung entschieden hatte. Für eine gehörige Portion Gänsehaut sorgten ihre Beiträge, beispielsweise ganz zum Schluss das Lied "Frieden sei dieser Welt beschieden". Viele Worte waren dann nicht mehr nötig, denn die verschiedenen Szenen, die die Geschichte von Paul Bäumer erzählten, wirkten für sich alleine. Von dieser Warte ist das Theaterexperiment unter freiem Himmel gelungen.“
(Sandra Hannemann, Rheinische Post)
Pressestimmen
Hauptsache Arbeit
HAUPTSACHE ARBEIT
VON SIBYLLE BERGS
Team
Mit:
Junges STM mit 12 Auszubildenden der Sparkasse
Die Betriebsfeier einer großen Firma. Für die einen ist es der Höhepunkt des Jahres, für die anderen die Pest. Diesmal hat sich die Geschäftsleitung etwas Besonderes ausgedacht und einen Vergnügungsdampfer angemietet. Auf dessen bunt geschmücktem Tanzdeck verkündet gut gelaunt der Chef, dass zum Wohl der Bilanzen Entlassungen anstehen. Ein Wettbewerb beginnt, Widerstand und Würde sind zwecklos, wenn man seinen Job behalten will. Während oben jeder reihum vortritt und unter der Leitung eines Motivationstrainers intime Beichten ablegt, warum gerade er oder sie nicht gekündigt werden sollte, laufen im Bauch des Schiffs ganz andere Spiele, die selbst den Einsatz von Stromschlägen nicht scheuen.
Hauptsache Arbeit
„Das Stück war keine leichte schauspielerische Aufgabe für die zwölf jungen Auszubildenden. Dennoch meisterten sie es erstaunlich gut. So gut, dass ihnen Sparkasssenchef Giovanni Malaponti am Ende ein großes Lob aussprach, wobei er abschließend aber noch einmal ausdrücklich betonte: "Das hier spielte in einem Versicherungsunternehmen und nicht in der Sparkasse am Niederrhein.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
Der Herr der Fliegen
DER HERR DER FLIEGEN
VON NIGEL WILLIAMS BASIEREND AUF DEM ROMAN VON WILLIAM GOLDINGS
Team
Mit:
neun Jungen im Alter von 9 bis 15 Jahren
Inszenierung: Holger Runge
Choreographie: Anna Städler
Die auf William Goldings Roman basierende Theaterfassung von Nigel Williams erzählt von einigen Schülern, die einen Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel überleben. Nachdem die Gruppe erst die grenzenlose Freiheit genießt, beginnt bald ein immer brutalerer Kampf um die Herrschaft.
Der Herr der Fliegen
"Meeresrauschen spült den Zuschauer ins Geschehen. An den Rand einer Insel, auf der sich schnell die Ereignisse überschlagen werden. Die Bühne in der Mitte, die Zuschauer sich gegenüber, in zwei Gruppen geteilt. Auch die Kinder auf der Bühne werden sich bald gegenüberstehen.
Die Inszenierung von „Herr der Fliegen“, an der Holger Runge und Anna Städler vom Jungen Schlosstheater ein ganzes Jahr mit den Neun- bis 14-Jährigen gearbeitet hat, beeindruckt durch das anspruchsvolle Thema und das Spiel der Kinder und Jugendlichen, die Mut zu Szenen und Rollen zeigen."
(Gabi Gies, Neue Rheinische Zeitung)
Pressestimmen
Penguin's Days 2014
PENGUIN'S DAYS 2014
Penguin's Days 2014
Unter dem Motto „ALLE & ALLES“ fanden die Penguin's Days vom 16. bis 29. Juni 2014 in Moers statt. Das Thema „Inklusion“ wird seit langem von den Menschen diskutiert, die Schule gestalten. In einem inklusiven Schulsystem gehört das gemeinsame Lernen und Leben von Menschen mit und ohne Behinderungen zur Normalität. Inklusion beschreibt eine Gesellschaft, die die Verschiedenheit der Menschen anerkennt. Anne Tenhaef und Holger Runge, die künstlerischen Leiter der Penguin's Days, griffen das Thema „Inklusion“ auf und definierten es kindgerecht als „ALLE & ALLES“. Inklusion ist kein Verwaltungsprozess, sondern verlangt von allen Menschen, die Gesellschaft mitgestalten, die Anerkennung der Verschiedenheit. Im Theater sind gerade die Menschen, die stören, die auffällig sind und die ihre Macken haben, interessant. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion im Rahmen der Penguin's Days sollte Impulse setzen, die Kindertageseinrichtungen und Schulen aufgreifen können.
„Die Verwandlung“ vom Figurentheater Maren Kaun aus Mannheim
„Rotbällchen“ von Eva Kaufmann aus Berlin
„Gute Nach, kleine Raupe“ vom Figurentheater Maren Kaun aus Mannheim
„Die gestiefelte Katze“ vom Theater Zitadelle aus Berlin
„Stadt Land Baum“ vom KOM’MA Theater aus Duisburg
„Taksi to Istanbul (UA)“ vom Comedia Theater aus Köln
„Sechse kommen durch die ganze Welt – nach den Brüdern Grimm“ von Ciaconna Clox aus Leipzig
„Fillage“ von Sur Mesure aus Belgien
„Rukeli“ vom Theater TKO und dem Choreodrama Romano Theater aus Köln
Gaststücke
Ein Sommernachtstraum
EIN SOMMERNACHTSTRAUM
VON REBEKKA KRICHELDORF
Team
Mit:
14 Spieler:innen
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 01.06.2014 als Open Air Spektakel im Innenhof des Alten Neuen Rathauses
Das Junge STM bringt William Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ auf die Bühne – in einer modernen und packenden Neuübersetzung von Rebekka Kricheldorf. Die Inszenierung verbindet die zeitlose Magie des Klassikers mit einem frischen, zeitgenössischen Sprachfluss, der den Zauber und die Verwirrungen der Handlung auf neue Weise erlebbar macht. Von König Oberon, welcher die Feenkönigin Titania als „Schlampe“ betitelt bis hin zu Puck, der die Menschen „bescheuert“ findet, kann sich das Publikum auf eine humorvoll-derbe Neuinterpretation des Stücks freuen.
Ein Sommernachtstraum
„Eindeutig zweideutig. Oberon (Noel Telizin) kommt mit seinem offenen Satin-Bademantel, der blanken Brust, den Cowboy-Stiefeln und dem unvermeidlichen Griff in den Schritt rüber wie ein abgewrackter Lude. Titania (Saskia Wagener) trägt rot-schwarze Spitze zu Lockenwicklern im Haar und hat ihr Sexspielzeug dabei. Elfe Spinnweb (Marcel Wald) ist so was von tuntig und grell geschminkt. Auch die anderen Elfen scheinen eher auf den Kiez statt in den Wald zu gehören. Das Junge STM hat den Sommernachtstraum in eindeutig zweideutiger Richtung interpretiert und schickt den Klassiker ins Milieu. Und entfacht so ein krachend schrill-schräges Spektakel "ohne Liebes-Schnick-Schnack" im Innenhof des Alten Neuen Rathauses.“
(Karen Kliem, Neue Rheinische Zeitung)
Pressestimmen
Das Bankenstück
DAS BANKENSTÜCK
VON LUTZ HÜBNER
Team
Mit:
Auszubindenden der Sparkasse am Niederrhein
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: Kundenhalle der Sparkasse am Niederrhein am Ostring
Eine Gruppe Revolutionäre will den Verantwortlichen für die Milliardenverluste der „Bankgesellschaft Berlin“ den Prozess machen, die mit immer neuen Spar-Maßnahmen die Leidensfähigkeit praktisch aller sozialen Gruppen strapaziert. Wutbürger setzen sich zur Wehr. Nato-Truppen greifen ein.
Das Bankenstück
„Kein einfacher Stoff für die zwölf Azubis, die mit ihrem Spiel gut zu unterhalten wussten und dafür reichlich Applaus ernteten. Das „Bankenstück“ war nunmehr das dritte gemeinsame Projekt der Sparkasse am Niederrhein mit dem Schlosstheater. Eine ambitionierte Zusammenarbeit, in der es auch um Werte geht, die nicht überall Teil einer Ausbildung sind. „Es ist eine Herausforderung, sich auf eine Bühne zu stellen“, so Giovanni Malaponti. Eine, der die Sparkassen-Auszubildenden am Ende gewachsen waren."
(Gabi Gies, Neue Rheinische Zeitung)
Pressestimmen
Penguin's Days 2013
PENGUIN'S DAYS 2013
Penguin's Days 2013
Das 21. Kinder und Jugendtheaterfestival Penguin´s Days fand vom 10. bis 20. Juni 2013 unter dem Motto „...noch kurz die Welt retten“ statt. Neun professionelle Kinder- und Jugendtheatergruppen aus Berlin, Hamburg, Köln, Tilburg (NL) und Tübingen waren mit 12 Inszenierungen in Moers zu Gast. Das Schlosstheater Moers und das Junge STM zeigten im Rahmen des Festivals ihre Inszenierungen. Eine Jugendjury schaute sich alle Inszenierungen an, die im Rahmen des Festivals zu sehen sind und zeichnete die beste Inszenierung mit dem Goldenen Pinguin aus. Begleitend zum Festival fanden theaterpädagogische Vor- und Nachbereitungen statt. Der Fotowettbewerb „Muss nur noch kurz ein Foto von der Rettung der Welt machen“ ermutigte Jugendliche sich kreativ mit Weltverbesserungsmaßnahmen auseinander zu setzen.
Die Kassette
DIE KASSETTE
VON CARL STERNHEIM
Team
Mit:
Daniel Negro
Tim Steinert
Katrin Becker
Benedikt Durben
Meike Lehmkuhl
Leonie Mays
Vanessa Piasny
Anne Preuten
Sandra Wycisk
Premiere: Dezember 2012
Eine Gruppe Revolutionäre will den Verantwortlichen für die Milliardenverluste der „Bankgesellschaft Berlin“ den Prozess machen, die mit immer neuen Spar-Maßnahmen die Leidensfähigkeit praktisch aller sozialen Gruppen strapaziert. Wutbürger setzen sich zur Wehr. Nato-Truppen greifen ein.
Das Bankenstück
„’So eine Erfahrung macht man nur einmal im Leben’, betont Daniel Negro. Für alle war es ein großes Erfolgserlebnis – wenngleich Tim Steinert anfangs nicht "so richtig" überzeugt war, ob Theater etwas für ihn sein könnte. ‚Ich dachte: Oh Gott, ich bin gar nicht der Typ für so etwas. Nach der Probenzeit habe ich mich dann aber sogar auf die Premiere gefreut. Ich war von mir selbst überrascht, dass ich meinen inneren Schweinhund überwunden habe’, erzählt der angehende Bankkaufmann. Katrin Becker, die schon in der Schulzeit bei Theaterprojekten mitgemacht hatte, kann das nur bestätigen: ‚Man muss über seinen eigenen Schatten springen. Dafür nimmt man ganz viel für sich selbst daraus mit.’ Die Drei sind überzeugt, mehr Selbstbewusstsein und auch Selbstsicherheit im eigenen Beruf gewonnen zu haben.“
(Anja Katzke, Rheinische Post)
Pressestimmen
„Welche Blüten die Gier nach Geld treiben kann, zeigten Katrin Becker, Benedikt Durben, Meike Lehmkuhl, Leonie Mays, Daniel Negro, Vanessa Piasny, Anne Preuten, Tim Steinert und Sandra Wycisk in munterem Rollenwechsel zwischen Biedermeiersofa und Ohrensessel. Eine selbstironische Komödieninszenierung rund um eine Kassette voller Wertpapiere, die ‚entmündigt und entmannt’. Kompliment an neun Laienschauspieler für erstaunliche Textsicherheit, Mut, Humor und einen unterhaltsamen Abend.“
(Gabi Gies, NRZ)
Pressestimmen
Nichts. Was im Leben wichtig ist
NICHTS. WAS IM LEBEN WICHTIG IST
VON JANNE TELLER
Team
Mit:
Acht Spieler:innen
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: Dezember 2012
Pierre Anthon, Schüler der siebten Klasse, verkündet seine Erkenntnis: „Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun.“ Seine Mitschüler wollen ihm zeigen, dass das Leben nicht sinnlos ist. Sie häufen den „Berg aus Bedeutung“ auf und bringen immer größere Opfer. Das beginnt ganz harmlos mit den Lieblingsschuhen und endet schrecklich, denn die Unschuld eines Mädchens und der Zeigefinger eines Jungen landen auf dem Berg aus Bedeutung.
Nichts. Was im Leben wichtig ist
„Theaterpädagoge Holger Runge lässt in dieser Inszenierung die Schauspieler sich ganz auf die Idee konzentrieren. Die danken es mit überzeugender, dichter und fokussierter Aktion, die sich weit über Schülertheater-Niveau präsentiert. Ein eindrucksvoller Theaterabend, der bei jungen Zuschauern sicher für viel Diskussionsstoff sorgen wird.“
(Karen Kliem, NRZ)
„Mit nur acht Stühlen, zwei Gitarren und einigen Malutensilien als Kulisse gelang es dem Ensemble, seine Zuschauer fast zwei Stunden lang so intensiv in den Bann zu ziehen, dass stellenweise nicht einmal ein Hüsteln aus den Zuschauerreihen zu hören war.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
Klassen Feind
KLASSEN FEIND
VON NIGEL WILLIAMS
Team
Mit:
Cemre Alan
Sevin Begovic
Leon Fried
Moritz Müller
Michael Schön
Noel Telizin
Marcel Wald
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: März 2013
Sechs Schüler warten in einem Klassenzimmer auf ihren neuen Lehrer. Sie wollen den Klassenfeind fertigmachen. Als niemand kommt, entschließen sich die Schüler, selbst Lehrer zu spielen und jeder der Jungen hält eine „Stunde“. Im Verlauf dieses Unterrichts erzählen sie von sich, ihren Nöten, ihrem Hass und ihren Sehnsüchten. Bis die Situation eskaliert.
Klassen Feind
„Man muss mit viel Mut zum Festival anreisen, um ein Stück mit einer so großen Menge an Text zu präsentieren“. Nach Wojciech Wysocki (polnischer Schauspieler und Jurymitglied) „klang die Amateurtheateraufführung als wäre sie von Berufsschauspielern aufgeführt worden.“
„Noel Telizin, Moritz Müller, Marcel Wald, Sevin Begovic, Cemre Alan und Leon Fried spielen konzentriert, mit hohem Tempo, vollem Körpereinsatz und schauspielerisch beeindruckenden Leistungen. Ein lohnender Abend.“
(Gabi Gies, NRZ)
Pressestimmen
Penguin's Days 2012
PENGUIN'S DAYS 2012
Penguin's Days 2013
„überGrenzen:Los!“, das war der Titel der Penguin’s Days, welche am 11. Juni 2012 starteten. Grenzen trennen ab, schützen, halten, engen ein und verlocken zum Spiel und zum Übertreten. Manche Grenzen, wie die zwischen Leben und Tod, scheinen undurchdringbar und andere Grenzen wie die der Schwerkraft sind technisch seit langem überwunden.
Das Theater ist ein Raum, in dem alles möglich ist: ein Mädchen im Wolfsbauch, ein Pullover für zwei, … Die Grenzen der Vernunft, der Vorstellung, des alltäglich Möglichen werden hier spielend leicht außer Kraft gesetzt.
Die 20. Penguin’s Days luden ein Grenzen zu überqueren, über den Rand zu treten und auf Reisen zu gehen.
„Rotkäppchen“ vom Theater Zitadelle aus Berlin
„Adler an Falke“ vom Consol Theater aus Gelsenkirchen
„SOS for Human Rights“ vom Grips Theater aus Berlin
„Spiel der Kräfte“ vom Helios Theater aus Hamm
„Anziehsachen“ vom Theaterhaus Frankfurt
„ÜBERdasLEBEN“ Vom Theaterspiel Beate Albrecht aus Witten
„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ vom Theater Kuckucksheim aus Heppstädt
„Schwarze Milch“ vom Comedia Theater aus Köln
„Woyzeck“ vom Theater Kuckucksheim aus Heppstädt
„Schwestern“ vom Comedia Theater aus Köln
Gastspiele
Top Dogs
TOP DOGS
VON URS WIDMER
Team
Mit:
Auszubildende der Sparkasse am Niederrhein
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 07.06.2011 im Studio des Schlosstheaters
Urs Widmers Stück beschreibt, wie sich arbeitslose Manager beruflich neu orientieren und wie sie lernen, mit ihrer Entlassung klar zu kommen. Sie standen ganz oben auf der Karriereleiter, waren im wahrsten Sinne des Wortes on the top. Ausgerechnet sie, einst dafür zuständig, Mitarbeiter zu entlassen, stehen plötzlich selbst auf der Straße.
Ganz unten angekommen, müssen sie neu „laufen lernen“.
Top Dogs
„Darüber hinaus fand in der einstündigen Vorführung ein ständiger, rasanter Szenenwechsel mit teilweise sehr heftigen emotionalen Momenten und auch hohem körperlichen Einsatz statt. Alles zusammen bot eine Vielzahl von schauspielerischen Herausforderungen für die jungen Sparkassenmimen, die sie bei der Premiere am Dienstag dennoch hervorragend meisterten. Entsprechend groß war der Applaus. „Das war schon ein bisschen mehr als nur eine Laientheateraufführung“, kommentierte eine Besucherin am Ende beim Verlassen des Studios das soeben Gesehene und war mit dieser Meinung an diesem Abend sicherlich nicht alleine.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post, 09.06.2011)
Pressestimmen
Peanuts
PEANUTS
VON FAUSTO PARAVIDINOS
Team
Mit:
Elf Schauspieler:innen
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 17.11.2011 im Studio des Schlosstheaters
Eigentlich wollte Buddy dem Mädchen, für das er schwärmt, nur die Wohnung zeigen, die er hütet. Aber das Mädchen bringt ihre Freundin mit, die ruft ihren Bruder an, der bringt noch andere Jugendliche mit. Man will sich um jeden Preis amüsieren. Buddys wachsende Skrupel erzeugen bei den anderen Spott und Aggressionen, die sich schließlich am Wohnungsmobiliar entladen. Die Verantwortung für die Zerstörung weisen alle von sich. An dieser Stelle springt das Stück visionär zehn Jahre nach vorn. Die gleichen Figuren befinden sich als Festgenommene oder Vertreter der Staatsgewalt in dem Polizeikommissariat eines autoritären Staates.
Peanuts
„Das Junge Schlosstheater zeigt ein kraftvolles Stück ohne erhobenen Zeigefinger und eine tolle Leistung. (...) Es war ein hartes Stück Arbeit, das das Ensemble des Jungen Schlosstheaters da in der Premiere am Donnerstag im Studio ablieferte. Aber das tat es in der Inszenierung von Theaterpädagoge Holger Runge souverän und selbstbewusst trotz des recht körperbetonten und nicht gerade zimperlichen Spiels, in dem es auch schon mal laut wurde.“
(Karen Kliem, NRZ, 19.11.2011)
Pressestimmen
Wie im Märchen / Desperate Schoolgirls II
WIE IM MÄRCHEN / DESPERATE SCHOOLGIRLS ll
Team
TEENSCLUB
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: Oktober im Studio des Schlosstheaters
Themen, die die Teens beschäftigen, flossen in ein Stück mit Märchenelementen ein, dessen Ablauf das Publikum mitbestimmte.
Wie im Märchen / Desperate Schoolgirls II
„Mit viel Elan, Wortwitz und schauspielerischem wie improvisatorischen Talent brachte der Club um den Theaterpädagogen Holger Runge die Gäste im Studio zum Lachen und Staunen.“
(Pia Eschenbrücher, NRZ)
Pressestimmen
Risiko
RISIKO
VON JOHN RETALLACK
Team
Mit:
Zehn Spieler:innen
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: 13.02.2011 in der Halle des Kulturzentrums Bollwerk 107
Paul klaut, Annmarie säuft sich ins Koma und Martin verbarrikadiert sich in seinem Zimmer. John Retallack erzählt in „Risiko“ die Geschichten von fünf Jugendlichen, die alle ihre ganz persönlichen Risiken eingehen müssen. Oder das zumindest glauben zu müssen. Sie suchen vermeintlich das Risiko und sehnen sich doch vor allem danach, akzeptiert zu werden. So wie sie sind.
Die Figuren schildern glaubwürdig ihre Ängste, Unsicherheiten und den Druck, unter dem sie stehen - ihr auf den ersten Blick so unverständliches Handeln wird im Laufe des Stücks plausibel: Es ist ihre Art, sich dem Risikofaktor „Leben“ zu stellen.
Risiko
„Eine wirklich beeindruckende schauspielerische Leistung.“
(Jutta Langhoff, Rheinische Post)
Pressestimmen
Viel Lärm um nichts
VIEL LÄRM UM NICHTS
VON WILLIAM SHAKESPEARE
Team
Inszenierung: Holger Runge
Premiere: Ende Juni 2011 auf dem Grafschafter Musenhof
In Shakespeares aberwitziger Komödie prallen verschiedene Wirklichkeitsebenen aufeinander, aber auch zwei Paare, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite Claudio und Hero, die lieber heute als morgen heiraten wollen, obwohl sie sich kaum kennen und durch eine Intrige von ihrem Ziel abgebracht werden. Auf der anderen Seite Beatrice und Benedikt, die ersten überzeugten Singles der Theatergeschichte. Sie haben geschworen, sich niemals und unter keinen Umständen mit dem anderen Geschlecht einzulassen. Aber da ihnen alle einreden, sie seien verliebt ineinander – verlieben sie sich ineinander.